unterwegs Nr. 116 April 2020 ISSN FRÄNKISCHE ST. JaKobuS-GESEllSCHaFT WüRZbuRG E.v. I m Z e i c h e n d e r M u s c h e l
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1 FRÄNKISCHE ST. JaKobuS-GESEllSCHaFT WüRZbuRG E.v. unterwegs I m Z e i c h e n d e r M u s c h e l Elias-Valiña-Preis 2010 Umfrage bei den deutschen Jakobus-Vereingungen S. 35 Jahrestagung und Mitgliederversammung S Nr. 116 April 2020 ISSN
2 Zeitschrift der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft e.v. gegründet Elias-Valiña-Preis 2010 Bankverbindung: LIGA Regensburg BLZ: Konto: Für Überweisungen aus der Euro-Zone: IBAN DE BIC (Swift-Code): GENODEF1M05 Präsident: Joachim Rühl, Maienweg 138, Ulm/Donau T: Fax: praesident@jakobus-franken.de Vizepräsident: Dietrich Preiser, Frankenstr. 70, Würzburg T: vizepraesident@jakobus-franken.de Schatzmeisterin: Irmgard Weingärtner, In den Böden 41, Volkach T: schatzmeister@jakobus-franken.de Sekretär: Michael Weilnhammer, Schlüsselfelder Str. 30, Geiselwind T: sekretaer@jakobus-franken.de Mitgliederverwaltung: Heribert Heisele, Reicker Strasse 128, Dresden Tel.: mitgliederverwaltung@jakobus-franken.de Impressum Zeitschrift unterwegs - im Zeichen der Muschel - ISSN Herausgeber: Fränkische St.Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.v. Auflage: Erscheint 4-mal jährlich - Bezugspreis: Für Mitglieder kostenlos; für Nichtmitglieder 4,- pro Heft zzgl. Porto 2,- Redaktion: Manfred Zentgraf, In den Böden 38, Volkach - T: redaktion01.unterwegs@jakobus-franken.de Daniela Ruhrmann - redaktion02.unterwegs@jakobus-franken.de Druck: Schneider-Druck Rotabene Rothenburg ob der Tauber Adressänderungen und Heft-Bezug über unser Büro in Würzburg Tel Unser Titelbild für das Jahr 2020 ist der Jakobus aus dem Jakobusaltar in der kath. Herz- Jesu-Kirche (und nicht in der evangelischen Kirche St. Jakob) in Feucht bei Nürnberg. Der spätgotische Flügelaltar zeigt auf vier Gemälden Szenen aus dem Leben des Apostels: Predigt vor Zuhörern, darunter Herodes Agrippa; Jakobus gefesselt vor Herodes Agrippa; Hinrichtung des Apostels; ein Sarg auf einem Wagen, gezogen von zwei Ochsen, im Hintergrund eine Stadt. Diese Tafeln waren ursprünglich die Außenseiten eines Marienaltares und wurden nun die immer geöffneten Seiten des Jakobus-Altares, der vom alten Altar in den neuen wechselte. Siehe dazu ausführlich unterwegs Nr Foto: Norbert Weber, Lauf. unterwegs nr April 2020
3 Grusswort des Präsidenten Liebe Mitglieder und Freunde der Jakobuswege! Das Grußwort nach einer Jahrestagung zu schreiben steht für mich immer noch unter dem Eindruck der Jahresversammlung. Auch heute noch bin ich richtig begeistert. Denn, das Thema Gesellschaft im Wandel Neue Wege, neue Ziele war für mich recht sperrig und auch abstrakt. Doch unser Referent Karl- Heinz Jaworski hat es verstanden, uns die Facetten des gesellschaftlichen Wandels darzustellen. Dabei zeichnete er einen großen Bogen von der Demografie über die Globalisierung über Künstliche Intelligenz über die Digitalisierung, die Rolle der Kirchen, die Werteveränderung und die Sehnsüchte der Gesellschaft. Und er brachte es auf den Punkt: was können wir als Verein den Menschen anbieten? Im nächsten unterwegs werden Sie sein Referat ausführlich lesen können. Und in der Vorbereitung hatten wir uns überlegt, unsere Mitglieder zu bitten, sich am Samstagvormittag aktiv in drei Arbeitsgruppen einzubringen. Auch hier ist nicht immer der Erfolg sicher. Doch ein großes Kompliment unseren Mitgliedern: die drei Arbeitsgruppen mit den Themen (Was macht den Jakobsweg zum Pilgerweg? Was hat der Jakobsweg an meinem Europabild verändert? Smartphone auf dem Jakobsweg: Fluch oder Segen?) haben sich intensiv mit den Themen auseinandergesetzt und substanzielle Ergebnisse im Plenum vorgetragen. Dafür ganz herzlichen Dank! Wir werden mit diesen Ergebnissen in der Klausur der Vorstandschaft jetzt Ende März weiterarbeiten können. Unser Tagungsort lag nicht in unserem fränkischen Kerngebiet. Darum war es uns eine Freude, dass wir am Samstagnachmittag ein Stück auf unserem Fränkisch- Schwäbischen Jakobsweg gehen durften. Ein Wegstück mit besonderen spirituellen Angeboten. Unsere Mitglieder Helwiga Heinrich und Margot und Erich Baierl hatten auf der Strecke von den Klotzhöfen nach Heuchlingen und in Heuchlingen selbst, bereits vor einigen Jahren Stelen errichtet und mit Pflastersteinen Symbole des Pilgerns in den Weg eingelassen. Am Beginn dieses Abschnittes steht noch eine Besonderheit: die Familie Ott in den Klotzhöfen hat eine kleine Kapelle errichtet, innen ausgestattet mit Bildmotiven auf dem langen Weg bis nach Santiago de Compostela und einer Jakobus-Statue. Und Bilder, die den Pilger, den Weg, das Pilgern zum Thema haben, sind in dieser Region besonders häufig in Kirchen anzutreffen. Sie sind von dem Malerpfarrer Sieger Köder geschaffen, der lange Jahre auf dem Hohenberg wirkte und im dortigen, ehemaligen Pfarrhaus übernachten heute Pilger. Eine wirklich besondere Region. Themenwechsel: die Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobusvereinigungen trifft sich in dieser Woche wieder in Würzburg. Wir wollen ins Jahr 2021 vorausschauen, vielleicht ergibt sich eine gemeinsame zentrale Veranstaltung im Heiligen Jahr? Und vielleicht gelingt beim Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main ein gemeinsamer Auftritt der Landeskirchen, der Bistümer und der Jakobusvereinigungen zum Thema Pilgern? Heute wünsche ich Ihnen Allen einen guten Start in Ihr persönliches Pilgerjahr, gute Gespräche, einen sicheren Weg und immer ein gesundes Heimkommen. Dies unter dem Schutz uns Segen unseres Herrn Jesus Christus und unseres Pilgerapostels Jakobus, seien Sie behütet! Buen camino wünscht und herzliche Pilgergrüße sendet Ihnen Ihr Joachim Rühl unterwegs nr April 2020
4 termine PilGerseGen Würzburg. An jedem 2. Samstag im Monat Vorabendmesse mit Pilgersegen um 17:30 Uhr in der Kirche der Theresienklinik, Domerschulstr. 1-3 (nur wenige Meter von Dom und Paradeplatz entfernt - Parkmöglichkeit). - Für Gruppen, die in Würzburg aufbrechen wollen, bietet das Schottenkloster nach Absprache eine Feier an. > Würzburg - Käppele. Tägliche Pilgermesse mit Pilgersegen 9:30 Uhr. <josef.treutlein@bistum-wuerzburg.de> Ochsenfurt. St. Andreas So. nach der Messe 18 Uhr. Anmeldung: T: Aschaffenburg-Leider, St. Laurentius im Wechsel mit Nilkheim, St. Kilian. Pilgergottesdienst jeweils am 3. Sa. im Monat Miltenberg. In der Pfarrkirche St. Jakobus wird auf Anfrage nach den Gottesdiensten in der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung Pfarramt Tel Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vorabendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine auf Seite 5. Nürnberg Ev.-Luth. Kirche St. Jakob, Jakobsplatz 1: Persönlicher Pilgersegen jeden 1. Mittwoch im Monat im Frühgottesdienst um 6:30 Uhr. Pilger(gruppen), die mit dem Reisegen ihren Weg beginnen wollen, wenden sich an das Pilgerzentrum in St. Jakob. Siehe S. 6. Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So. 9.30, Di. und Fr und Mi. 15 Uhr die Möglichkeit, den Pilgersegen zu empfangen. Ob Pater Siegmund Malinowski den Pilgersegen wie P. Norbert weiterführt, ist noch unklar. Bitte anrufen Tel.: (d). Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessen Seminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarckplatz 2 oder über die Telefon-Nr In der Schottenkirche St. Jakob ist am Sonntag 9 Uhr Eucharistiefeier. Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel >pfarrbuero@st-jakobus-herbstein.net< Marburg. Die kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12, Marburg-Schröck bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Absprache an. Tel.: , >buero@pfarrei-schroeck.de< München. Im Spirituellen Zentrum St. Martin, Arndtstr. 8, jeweils 1. Freitag im Monat durch Pfarrer Hanns-Hinrich Sierck oder Religionspädagogen Michael Kaminski. Termine 2019: /02.08./06.09./04.10./08.11./ Anmeldung (bis eine Woche vor dem Termin) bei Michael Kaminski, <kaminski@evstadtakademie.de> Augsburg. In St. Jakob, Jakobsplatz, Pfr. Friedrich Benning: T: In der Pfarrkirche St. Max, Franziskanergasse 8, bitte telefonisch erfragen: Tel Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St. Magnusstr. 2, Bremen, wird im Gottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner. Tel.: >pfarramt@st-marien.de< Rothenburg o.t. St. Jakob. Pilgerpfarrer Oliver Gußmann bietet einen Pilgersegen an. Tel oder Mail: >gaestepfarrer@rothenburgtauber-evangelisch.de< ++ Gemeinden, die Pilgersegen anbieten, teilen ihre Zeiten der Redaktion mit. Viele Pilger freuen sich. ++ unterwegs nr April 2020
5 termine 25. Juli Pilgertag zum Jakobusfest in Oberdischingen unter dem Motto Jakobusweg - Schöpfungswege Beginn ab 7:30. Info: Tel.: Nürnberg. Das Pilgerzentrum St. Jakob. Jakobsplatz 1 ist Kontaktstelle für Pilger in Nürnberg und darüber hinaus! Persönliche Beratung, Flyer und Broschüren zu vielen Jakobswegen und Tipps aus erster Hand gibt es hier. In der gut ausgestatteten Bibliothek haben Sie die Möglichkeit, sich selbst zu informieren. Sie erhalten den offiziellen Pilgerpass (Dank an die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft in Würzburg) und die Muschel bei uns. Auch Pilgerbier gibt es und ein gutes Wort für unterwegs, Pins oder Engel für die Hosentasche. Kommen Sie vorbei! In der Ev.-Luth. Kirche St. Jakob können Pilger jeden 1. Mittwoch im Monat im Fruḧgottesdienst um 6:30 Uhr persönlich gesegnet werden. Anmeldung ist nicht erforderlich. Pilger oder Pilgergruppen, die mit dem Reisesegen ihren Pilgerweg in Nu rnberg beginnen wollen, wenden sich bitte an das Pilgerzentrum St. Jakob, Jakobsplatz Nürnberg - T: mail: <pilgern@jakobskirchenuernberg.de> und die neue homepage: Das Pilgerzentrum St. Jakob empfiehlt auf einer Liste Herbergen in Stadt und Stadtteilen, die nur Pilgern mit Pilgerausweis reduzierte/rabattierte Preise anbieten. Rechtzeitiger Kontakt empfohlen. Tipps für weitere empfehlenswerte Herbergen, Lob und Kritik, werden gerne entgegengenommen. Das Pilgerzentrum sucht noch ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Liebe zum Pilgern, die das Pilgerzentrum offen halten. Das Pilgerzentrum informiert und berät angehende Pilger zur Pilgerschaft und über die Wege. Kontakt: siehe oben Tel. und mail. Sa. 17. Oktober Nürnberg St. Jakob: 2. Pilgerforum Mo Mi. 28, Oktober Aufbruch in ein weites Land - Pilgern rund um den (Un)Ruhestand Drei Tage auf dem Bayerisch-Schwäbischen Jakobsweg von Augsburg nach Bad Wörishoden. Info und Anmeldung: Ev, Forum Annahof T Nov Dez Pilgern in den Advent auf dem Jakobseweg mit dem Freundeskreis der Jakobuspilger Paderborn. Info: Freundeskreis der Jakobspilger, Busdorfmauer 33, Paderborn Fr So. 14. März Jahrestagung in Plankstetten im Gästehaus des Benediktinerklosters Mi So. 16. Mai Frankfurt Ökumenischer Kirchentag Ihr seid das Salz der Erde Pilgertreffen in Nürnberg am ersten Mittwoch im Monat 1. April / 6. Mai / 3. Juni / 1. Juli :30 Uhr Andacht Krypta St. Elisabeth 18:00 Uhr Stammtisch Gaststätte Karl s Brückla, Obere Wörthstr. 2 Paul Diemer, Kreis Nürnberger Jakobuswege-Knoten KNJK <jakobspilger-nuernberg@paul-diemer.de> unterwegs nr April 2020
6 termine Lohr a.main und Marktheidenfeld. Pater Josef Aszyk, einer der Franziskanerminoriten des Klosters am Walfahrtsort Mariabuchen bei Lohr hatte für den 1. März 2020 zum ersten Treffen eines Pilgerstammtischs eingeladen. Er war 2019 auf dem Camino del Norte in Spanien unterwegs und ist überaus dankbar und um viele Erlebnisse bereichert zurückgekehrt. Pfarrer Treutlein berichtete vom Fränkischen Marienweg. Ich selbst (Barbara Hartmann) bin begeisterte Jakobspilgerin war auch bereits über acht Jahre verteilt auf vielen Jakobswegen unterwegs und bin auch Mitglied bei der St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg. Das Treffen ist künftig regelmäßig jeweils am ersten Sonntag in einem ungeraden Monat um Uhr in Mariabuchen bei Lohr a.main. Nächste Termine: 1. März, 3. Mai, 5. Juli. Wir freuen uns sehr über Zuspruch und den Besuch von Pilgern aus der näheren Umgebung. Für Rückfragen stehe ich Ihnen auch gerne zur Verfügung. Buen Camino! Barbara Hartmann, Fichtenstraße 14, Marktheidenfeld, Tel Auch eine Mimose kann unempfindlich sein für das feine Wehen des Heiligen Geistes. aus Der kleine Mönch Pilgerstammtisch Heilsbronn Stammtisch Termin erfragen bei Thomas Engelhard! 19:30 Uhr Andacht im Münster, 20:00 Uhr Bürgertreff Heilsbronn. Wir veranstalten auch Pilgertouren im Inund Ausland statt. Fränkischer Jakobsweg Anmeldung erforderlich über Thomas Engelhard T: Pilgerstammtisch Heilbronn am Neckar. Unregelmäßiger Pilgertreff nach Absprache. Rosenheim - Stephanskirchen Neuer Pilger-Stammtisch Restaurant Gocklwirt, Weinbergstr. 9, Stephanskirchen. Auskunft und Anmeldung: Marion Vetter, Telefon: "Deutschland pilgert 2020" Wir wollen viele Interessierte und Neugierige einladen, in Deutschland mitzupilgern. Von Lübeck zu den Alpen, von Mai bis Juli 2020, aufgeteilt in Tagesetappen, auf Jakobswegen, beginnend und tages-beendend in Kapellen und Kirchen; dazwischen auch mal Schweigen, Beten, Singen, Meditieren, alleine gehen oder sich unterhalten - eingebettet in die jahrhundertealte Tradition des Pilgerns. Schauen Sie sich die Projektidee doch mal an: Das Anmeldeportal für die längste begleitete Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg durch Deutschland ist eröffnet. Am 3. Mai startet die Tour mit einem Gottesdienst in der Pilgerkirche in Lübeck und endet am 23. Juli 2020 in Einsiedeln (CH). 82 Tagesetappen (plus 6 in einer Vor- Tour ab Schleswig). Einsteigen - aussteigen nach Belieben. Unterkunft in Pilgerherbergen oder etwas komfortabler in kleinen Hotels am Weg. Über Meldungen freut sich: Ruth Pahl, Dipl.-Soz.päd. / Projektleiterin Gehrdener Kirchweg 9 D Gehrden-Lemmie ruthpahl@t-online.de - Tel Coswig Pilgertreff im Evang.-Luth. Gemeindehaus, Ravensburger Platz 6 in Coswig: Ansprechpartner: Hanna & Matthias Hartig, mail: <hannahartig@gmx.de> unterwegs nr April 2020
7 termine Volkach Gasthof Rose am Oberen Markt Uhr: jeweils erster Freitag im Monat: 3. April / 8. Mai / 5. Juni / 3. Juli 2020 Hallerndorf-Schlammersdorf (bei Forchheim) Brauereigasthof Witzgall siehe rechts - Info: Sawinsky mobil Nürnberg Gasthaus Steichele Knorrstraße 4 (unweit St. Jakob) Siehe S Bitte anmelden bei Paul Diemer: <jakobspilger-nuernberg@paul-diemer.de> T: Bayreuth Glenk-Biergarten Eichelweg jeweils erster Freitag im Monat Uhr: 3. April / 8. Mai / 5. Juni / 3. Juli 2020 Regensburg im Spitalgarten ab 18:30 Uhr am letzten Mittwoch des Monats: 29. April / 27. Mai / 24. Juni Info bei Wolfgang Mortensen, Regenstauf, T.: Landshut. Gasthaus Zum Krenkl, Altstadt 107 Info:<alexanderbuerger@gmx.de> München. Jeden 3. Dienstag im Monat: Schinkenpeter, Perlacherstr. 53/55 (U2 Untersbergstr./ Bus 54 Valeppstr.) 21. April /19. Mai / 16. Juni Info:Barbara Massion, Tel. 089 / oder per <b.massion@mnet-online.de>. Fulda-Neuenberg. Gaststätte Drei Linden, Neuenberger Str. 37. Treffen 4-mal freitags im Jahr. Termine in den örtlichen Zeitungen und unter <osthessen-news.de/termine>. Kontakt: E. Reitz Rottweil Regionaler Pilgerstammtisch Gaststätte Zur Hochbrücke, Hochbrücktorstr. 32 Info: P. Müller <pje.mueller@gmx.de> Pfaffenwinkel/Benediktbeuern: Mai Oktober jeden 3. Montag 19 Uhr Gasthof Herzogstand, Benediktbeuern, Dorfstr. 7. Info: <dorith.mueller@web.de> Pilgerstammtisch St. Jakobus Schlammersdorf, Gasthaus Witzgall Dieter Sawinsky, T: Mobil: dieter.sawinsky@gmail.com Termine Stammtisch und Grillfest im Witzgallhof Stammtisch J Kirche + griech. Ab Stammtisch Stammtisch Stammtisch Stammtisch Stammtisch Weihnachtsfeier im Gast haus Witzgall Pilgertreff Kaisheim (Donau Ries) im Gasthof Hofwirt Info Brigitte Tanneberger T: Guten Tag, allen Mitpilgern am Untermain! Jetzt ist schon mehr als ein Jahr vergangen, seitdem wir uns nicht mehr zu unseren Treffen zusammengefunden haben. Ich bedauere und ich hörte das auch aus Gesprächen mit anderen -, dass unsere Zusammenkunft, die bereichernd und inspirierend war, nicht mehr stattfindet. Das Pilgern ist ein Weg zu unserer eigenen Spiritualität, zu unserem Wesenskern. Der monotone Schritt, der gleichmäßige Rhythmus von Atem und Herzschlag, Gehen und Ruhen, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang werden zum Medium für die meditative Annäherung an die Erfahrung des Göttlichen. (Ulrich Grober). Vor kurzem konnte ich darüber mit Peter Spielmann sprechen. Sein Zeitplan ließe es zu, im Mai einen Pilgerhock mit Interessierten zu gestalten. Meldungen dazu wären erwünscht. Mit herzlichen Grüßen! Ine Will, Mömbris Vorgesehen ist der 16. Mai; Näheres auf Anfrage <ine.rappach@gmail.com> unterwegs nr April 2020
8 zum nach-denken Jusepe de Ribera (*1591 Játiva, Neapel) Der Hl. Jakobus der Ältere, um 1615/1616 Leinwand 133,1 x 99,1 cm -Frankfurt Städel-Museum Foto: Ludwig Wang, Frankfurt unterwegs nr April 2020
9 zum nach-denken Der Maler unseres Bildes vom Pilgerapostel St. Jakobus d. Ä. ist Jusepe de Ribera. Er gehört zu den herausragenden Malern des Goldenen Zeitalters in Spanien, dem Siglo de Oro. Es ist die Zeit von gesellschaftlichem Wohlstand und politischer Macht in Spanien von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis in das ausklingende 17. Jahrhundert hinein. Ribera wurde in Spanien geboren, geht aber bald nach Italien und lebte in Neapel. Einen starken Einfluss üben in seiner Malerei die Bilder Caravaggios aus. So auch bei unserem Apostelbild. Es ist ein Spiel von Licht und Schatten, Hell und Dunkel. Ein jugendlicher und nachdenklicher Jakobus schaut uns an. Von links kommt ein Licht und trifft den Kopf des Apostels. Über dem Haupt ist ein Lichtschein, der Heiligenschein. Ein leuchtendes rotes Gewand mit mächtigen Falten, die Schatten werfen, liegt auf seiner linken Schulter. Der rechte Teil des Körpers zeigt das dunkle Untergewand. Mit festen Griff hält er in der rechten Hand den Pilgerstab.An der rechten Schulter ist das Pilgerzeichen, das aus gekreuzten Pilgerstäben besteht, zu sehen. In seiner linken Hand hält er ein Buch, mit einem ledernen Einband. Die Schnürriemen hängen herunter. Aus dem Buch, der Hl. Schrift, kann sofort und immer gelesen werden. Lesebereit hält er es in der Hand. Jakobus ist sozusagen stets bereit Rede und Antwort zu stehen für das Evangelium von der Auferstehung seines Herrn. Das ist die Hoffnung, die ihn erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15). Jakobus hat für diese Hoffnung im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf hingehalten. Unter Herodes wurde er enthauptet. Fragend schaut er den Betrachter an im Vorübergehen. Es ist ein vertrauensvoller aber auch verträumter Blick. Das entzückte Schauen steht in einem Kontrast zu der entschiedenen Bewegung, die selbst in der Halbfigur ablesbar ist. Ein weiterer Kontrast ist der elegante Faltenwurf zu den groben Händen, die mit dem Schmutz an den Fingernägeln auf die alltägliche harte Arbeit verweisen. Sanftheit und Wucht liegt in dieser Gestalt des Apostels. An ihm kann man seine Zugehörigkeit zur Erde, aber auch seine Ahnung vom Himmel sehen. Er ist irdisch präsent und himmlisch entrückt zugleich. Er vereint in sich Gegenwart und Zukunft, Kampf und Kontemplation. Jakobus ist Apostel und Pilger. Er ist unterwegs um das Evangelium von der Auferstehung des Herrn bis an die Grenzen seines Lebens und der Erde zu verkünden. Mutig schreitet er voran und möchte den Betrachter mitnehmen, mitreißen. Fragend schaut er mich an: Was ist das für eine Hoffnung, die dich erfüllt? Ulrich Boom, Weihbischof in Würzburg unterwegs nr April 2020
10 Aus unserer GesellschAft Würzburg. Das Präsidium traf sich am 24. Januar fast vollzählig im Kilianeum. Präsident Joachim Rühl war Reha-bedingt verhindert. Vizepräsident Dieter Preiser überbrachte die Grüße des Präsidenten und leitete die Sitzung. Zum Protokoll der vorhergehenden Sitzungen gab es Korrekturen. Wolfgang Greubel berichtete von einer EDV-Umstellung im Büro. Bisher war unser Büro an das Netz des Bistums angeschlossen ohne weitere Kosten. Im Zug der diözesanen Sparmaßnahmen werden die EDV-Kosten auf die einzelnen Abteilungen umgelegt. Unsere Gesellschaft wird als eine Abteilung betrachtet, auf die dann monatlich 125,60 an Kosten entfallen; Beginn 1. Januar Vorher steht noch die Umstellung von Windows 7 auf Windows 10 an. Greubel hat überschlagen, was eine eigene EDV-Einrichtung kosten würde. Sie wäre unwesentlich günstiger, risikoreich bei Pannen, Updates usw. Nach Abwägen von Vor- und Nachteilen stimmte das Gremium einstimmig für den Verbleib im diözesanen Netzwerk und nahm das Angebot des Bistums an. Großes Thema war die kommende Jahrestagung im Haus Schönblick. 50 Anmeldungen liegen kurz vor der Frist 30. Januar vor. Künftig kann man wohl bei der Suche nach Häusern von einer geringeren Teilnehmerzahl ausgehen. Aus Koastengründen sollte auch auf eine Busfahrt zu einer Wanderwegstrecke entfallen. Das Programm am Samstag Vormittag wurde ausgiebig besprochen und Leiter der Arbeitskreise benannt. Es folgten dann kurze Berichte. Dieter Preiser und Michael Thein waren bei der Verabschiedung von Pfarrerin Simone Hahn in Nürnberg St. Jakob und überbrachten die Grüße unserer Gesellschaft. Hahn ist jetzt als Senderbeauftragte der evangelischen Kirche beim ZDF in Mainz. In ihre Arbeit fallen die Gottesdienste im Fernsehen und deren Vorbereitung. Siehe S. 24 Irmgard Weingärtner und Michael Weilnhammer waren mit anderen Mitgliedern in Gaibach bei der Vorstellung des Projektseminars Organisation und Durchführung einer Pilgerreise. Siehe S. 11. Michael Weilnhammer gab einen Rückblick auf das Treffen der Pilgerberater und Ausweisaussteller. Etwa 20 Teilnehmer waren da, meist Pilgerberater. Bei den Ausweisausstellern beenden Felix Stolte, Heribert Heisele und Holger Böhme ihre Tätigkeit. Bei den Pilgerberatern geht die Zahl der Beratungen zurück, aber die Gespräche werden intensiver und brauchen mehr Zeit. Wunsch war auf der HomePage Aktuelles anzukündigen. Siegfried Becker ist bereit Interessenten für Hospitalero-Dienste zu beraten. Franz Harlander wird sich um den Ostbayerischen Jakobsweg kümmern. Wolfgang Greubel meldet von der HomePage Kosten von für ein Update von TYPO3 (das ist der Baukasten für unsere Homepage) auf die Version 8.7. und im Anschluss an das Update einen Test für alle Funktionalitäten unserer Homepage und diese eventuell wiederherzustellen.der Bestell-Shop läuft gut. Michael Thein erinnert an die Facebook-Gruppe, die seit Juli 2019 aktiv ist. Siehe dazu unterwegs 114, Seite 11. Jede Woche kommt ein Beitrag, wie Wegvorstellung, Übernachtungsmöglichkeiten, Pilgerforum usw. Bisher fanden das meiste Interesse das jeweils neueste unterwegs mit Reaktionen, die Spendenübergabe in Grañon mit unterwegs nr April 2020
11 Aus unserer GesellschAft Der Sekretär wies hin auf den Umzug des Archivs. Wegen der Mieterhöhung bei den Erlöserschwestern waren schnelle Schritte nötig. Ein Teil des Buchbestandes ging an die Diözesan-Bibliothek zur Abteilung Pilger-Literatur. Der größere Teil und das Mobiliar konnte leider nicht in das Kilianeum zurück. Durch Vermittlung von Wolfgang Greubel liegt es nun in Kartons verpackt im Dachgeschoß der alten Knabenschule in Rimpar. Dank den Helfern kurz vor Weihnachten! Schließlich lag noch eine Anfrage eines Pilgers wegen finanzieller Unterstützung seiner Pilgerreise nach Santiago vor. Das ist nicht Aufgabe unserer Gesellschaft! war einhellige Meinung. Dieter Preiser wird die Anfrage entsprechend beantworten. Die Stadt Nürnberg hat mitgeteilt, daß die Wolfram- und Ilse-Unger-Stiftung Gelder zur Verfügung stellt zum Erhalt von Kulturwegen. Das könnte unsere Gesellschaft bei konkreten Anlässen nützen. Irmgard Weingärtner fragte nach, wie es mit der gegenseitigen beitragsfreien Mitgliedschaft bei den Jakobus-Vereinigungen Deutschlands aussieht. Manfred Zentgraf wies aufdie Letzte AG vom hin ( unterwegs 115 Seite 54f). Dort befürworteten alle anwesenden Vereine, neun an der Zahl, die gegenseitige korporative Mitgliedschaft (ohne Mitgliedsbeitrag). Sie gaben die Empfehlung an die Vereine, dies zu beschließen. Das muß weiter verfolgt werden. Volkach-Gaibach. Zur Präsentation ihres Projekt-Seminars Organisation und Durchführung einer Pilgerreise hatten die zehn beteiligten Schüler*innen und die beiden verantwortlichen Lehrkräfte Elena Marold und Martin Redweik in den Konstitutionssaal in Schloß Gaibach eingeladen. Viele Interessenten - Pilger und am Pilgern Interessierte - waren neben Eltern und Schülern aus dem Umfeld von Gaibach gekommen. Sophia fungierte als Moderatorin. Die Seminarteilnehmer übernahmen die Präsentation und stellten im Wechsel die einzelnen Schritte von der Auswahl des Weges, über die Planung und die Durchführung bis zur Bewertung am Ende vor. Nach einer witzigen Diaschau waren die Besucher zu selbstgemachten Tapas und zu einem Glas Wein eingeladen. Dabei ergab sich die Gelegenheit zum Gespräch mit den Schülern und den projektbegleitenden Lehrern, aber auch anderen Besuchern, die schon als Pilger unterwegs waren, und sich für die Tätigkeit unserer Gesellschaft interessierten. Die Fotos oben zeigen links und in der Mitte die Teilnehmer am Projekt und Martin Redweik und Elena Marold. Rechts die Vertreter unserer Gesellschaft mit zwei Schülerinnen im Gespräch. (Fotos: Michael Weilnhammer und Manfred Zentgraf) unterwegs nr April 2020
12 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Unsere Jahrestagung fand vom 28. Februar bis 1. März 2020 im Haus Schönblick in Schwäbisch Gmünd statt. Vor dem offiziellen Beginn trafen sich bereits das Präsidium und der AK Facebook zu einer Sitzung. Knapp 60 Teilnehmer waren angemeldet. Einzelne konnten leider nicht kommen, so auch Monika und Reinhold Hanna, die uns einen Film zeigen wollten. Sie mußten kurzfristig absagen. Manuel Canal, gebürtig aus Gijon am Camino del Norte, seit 50 Jahren aber in Deutschland, gehört zu den Gästebegleitern im Haus Schönblick. Er stellte den Mitgliedern unserer Gesellschaft am Freitag Abend das Haus und seine Geschichte vor. Im ersten Weltkrieg wurde das Haus erbaut und 1916 eröffnet. Es war ein Erholungsheim und ein Ort für Rüstzeiten der Altpietisten in der ev. Landeskirche Württembergs. In der Nazi- Zeit enteignet wurde es 1952 den Eigentümern zurückgegeben und diente wieder als Urlaubsheim und Rüstzeitenort wurde es im Rahmen der Landesgartenschau umfassend renoviert und auf heutigen Standard gebracht. Seitdem ist es ein offenes Haus. Weiterhin kommen Einzelgäste, vor allem auch Familien zu Urlaub und Erholung hierher. Aber es kommen auch Gruppen zu Seminaren und Tagungen. In den neu enstandenen Gebäuden, die sich an das alte Haus (Foto) nach links anschließend gibt es ein großes Forum für 1054 Personen (für Kongresse, Konzerte, Gottesdienste) und Seminargebäude. Zum Haus gehören ein öffentliches Café, ein Seniorenheim, ein Waldkindergarten, eine Musikschule, die zu einer Musikakademie geworden ist. Und das Haus Schönblick ist auch eine selbstfinanzierte Gemeinde innerhalb der ev. Landeskirche. Zu den Gottesdiensten am Sonntag kommen 600 Teinehmer und mehr. Noch einige Zahlen: 550 Betten in 195 Zimmern, 200 Mitarbeiter (die Hälfte in Teilzeit), über Übernachtungen in Das Foto oben zeigt Manuel Canal und das alte Haus; das dort rechts anschließende Gebäude war die frühere Kirche - ein schlichtes Kreuz erinnert noch daran - und ist seit der Renovierung Tagungssaal. Hier fand unsere Tagung statt. unterwegs nr April 2020
13 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Samstag 29. Februar Erich und Margot Baierl: Spiritueller Impuls Neue Wege neue Ziele Das Foto zeigt eine von Sieger Köder gestaltete Pilgergruppe: oben ein Wegweiser, darunter Pilger. Einer sinniert, einer mit dem Blick in die Ferne, die Zukunft, ein dritter, der den richtigen Weg sucht, und schließlich, ganz unten, jemand, der die Blessuren des bisherigen Weges pflegt. (Foto: Margot Baierl) Diese Pilger können für das Thema unserer Jahrestagung stehen. Nachdenken suchen orientieren - bei Bedarf reparieren. Neue Wege - es wäre schön, wenn es dazu einen Guide gäbe, dem man vertrauen kann. Nun, im Auto haben wir ein Navi, dem wir uns anvertrauen. Man braucht nur den Anweisungen zu folgen und kommt sicher und ohne Umwege ans Ziel. Sogar ein genauer Zeitplan ist vorgegeben. Fast auf die Minute genau wissen wir, wann das Ziel erreicht ist. So ein Navi würde ich mir auch für andere Bereiche meines Lebens wünschen. Neue Wege neue Ziele! Lassen Sie uns durchspielen, was uns das Navi dazu sagen kann. Signal: Von der bisherigen Position ausgehen? Wo sonst? Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Wo stehen wir derzeit? Wir sind hier im Schönblick, einem ehrwürdigen Haus. Aber die Zeiten haben sich geändert. Ich habe mich verändert, und unsere Gesellschaft hat sich auch verändert. Welchen Standort haben wir? Welchen Weg sollten wir gehen? Den Jakobspilgerweg noch mehr bekanntzumachen wäre derzeit eher kontraproduktiv. Neue Wege anlegen? Meine Heimat, hier der Ostalbkreis, durchkreuzen vier ausgeschilderte Jakobswege. Ob an der Jagst, am Kocher, der Rems oder der Brenz, ob im Schwäbisch-Fränkischen Wald, auf dem Härtsfeld, dem Rosenstein oder Hohenstaufen, überall weist uns die Muschel auf einen Jakobsweg hin. Alle Wege führen irgendwie nach Compostela. Ja, wir haben etwas erreicht. Wer hätte sich das vor 30 Jahren erträumen lassen? Stolz können wir uns ob des Erreichten zurücklehnen. Wirklich? Die Zeiten haben sich geändert, wir haben uns verändert, und unsere Gesellschaft hat sich verändert. Wer nicht besser werden will, wird schlechter, und Stillstand ist Rückschritt. Aufbruch tut Not. Aber in welche Richtung? Es gibt so viele Möglichkeiten. Welchen Weg sollen wir nehmen? Signal: Behalten Sie die Richtung bei, und fahren Sie geradeaus weiter. Die Richtung beibehalten. Das ist bequem. Man braucht sich keine Gedanken zu machen. Nicht rechts oder links schauen, immer weiter so. Es wird schon stimmen. Was bis jetzt erfolgreich und gut war, kann nicht plötzlich falsch sein. Warum sollte es plötzlich anders sein? Also weiter so. Signal: Ordnen Sie sich links ein. Oh je, die Richtung ändern! Warum? Hier schon, oder erst später? Aufpassen, dass ich nicht auf die Gegenfahrbahn und unter die Räder komme. Ich werde unsicher. Mein inneres Navi hat mich bis hierher gut geführt. Es wird mich auch weiter gut führen. Lieber würde ich die Richtung beibehalten. unterwegs nr April 2020
14 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Signal: Im Kreisverkehr nehmen Sie die dritte Ausfahrt. Ein Kreisverkehr, mehrere Möglichkeiten. Man muss sich entscheiden. Wieso die dritte Ausfahrt? Die zweite hält doch meine Richtung bei. Warum plötzlich einen anderen Weg nehmen und die Richtung ändern? War der bisherige sichere Weg vielleicht doch nicht der Weg, der mich sicher ans Ziel bringt? Die ausgetretenen Pfade sind leicht zu finden, aber neue Wege führen zu neuen Ansichten und Einsichten. Gewohntes verlassen, sich auf Ungewisses einlassen. Neue Wege vermitteln mir ein neues Bild von allem, was mich umgibt und bewegt. So stelle ich mich der neuen Richtung und nehme die dritte Ausfahrt. Ich habe dabei ein mulmiges Gefühl. Aber wenn es sein muss, dann muss es halt sein. Ich verlasse den Kreis und fahre weiter. Signal: In 300 m biegen Sie rechts ab. Aber was soll das schon wieder? Jetzt meinen erst geänderten Weg schon wieder verlassen? Nein, jetzt habe ich mich schon auf ihn eingestellt. Ein neuer Weg: unbekannt, beschwerlich, angsteinflößend. Nein, das will ich nicht. Ich bin doch kein Sklave meines Navis. Ich fahre wie gewohnt weiter und nehme lieber die nächste Abzweigung. Ha, das wäre ja gelacht! Aber schon meldet sich mein Navi: Signal: Wenn möglich, bitte wenden! Bitte wenden! Ja, die ebenen, guten Wege sind oft nicht die besten und schon gar nicht die richtigen. Wer neue Wege geht, verläuft sich manchmal. Dann muss man umkehren, zurückrudern und sich neu orientieren. Mein Wenden ist halbherzig, wenig überzeugend. Da streikt auch noch mein Navi. Signal: Bitte neues Ziel eingeben! Wozu? Warum? Brauchen wir das wirklich? Wer soll diese viele Arbeit leisten? Wer gibt die Richtung vor? Wer überprüft, ob es richtig ist? Das ist doch ein Risiko! Wer übernimmt da die Verantwortung? Und die Mühen der letzten Jahre, waren sie vergeblich? Ein neues Ziel, und schon meldet sich das Navi wieder: Signal: Wenn möglich, bitte wenden! Dies scheint das Schwierigste. Was war, lässt sich greifen, lässt sich diskutieren und analysieren. Was kommen wird, ist ungewiss. Selbst bei gewissenhafter Planung kann alles ganz anders kommen, kann es schiefgehen. Der Philosoph Lichtenberg formulierte dies schon vor mehr als 200 Jahren: Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn wir etwas ändern, aber ich weiß, dass nichts besser werden kann, wenn wir nichts ändern. Liebe Pilgerinnen und Pilger, dieses Navi-Spiel betrifft alle Bereiche unseres Lebens: in der Familie, im Freundeskreis, bei der Arbeit. Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns immer wieder auf neue Wege einlassen. Liebgewordene Gewohnheiten und Einstellungen, Bequemlichkeit, vielleicht auch die Angst, das Kartenhaus meines Selbstbildes und meiner Werte könnte zusammenbrechen. Wer möchte das riskieren? Dies betrifft auch unsere Einstellung zu Religion, zum Glauben, zu Gott. Es gilt, neue Wege zu suchen, zu finden. Der Glaube unserer Kindheit hat uns als Kinder getragen. Neue Erfahrungen und Einsichten haben uns reifer, vielleicht auch kritischer gemacht. So müssen wir uns auch in Glaubensdingen auf neue Wege einlassen. Auch hier: Stagnation ist Rückschritt. Folgen wir dem Navigationsgerät in unserem Herzen. Gott möge uns dabei leiten. Vertrauen wir den neuen Wegen. Signal: Sie haben Ihr Ziel erreicht. Es ist mitten in Ihrem Herzen. Vamos e ultreia! unterwegs nr April 2020
15 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Im Anschluß an den spirituellen Impuls sprach Karl-Heinz Jaworski, Leiter des Fachbereichs Kirche in Freizeit und Tourismus" der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, zum Thema unserer Tagung: Zukunft der Gesellschaft Neue Wege Neue Ziele Jaworski betrachtete die Zukunfstforschung mit dem Werte- Index über einen längeren Zeitraum mit den jeweiligen Veränderungen. Auch der Blick auf den Wandel in einzelnen Bereichen brachte manche Überraschung. Was die Gesamtgesellschaft betrifft, gilt auch für Teil-Gesellschaften wie die Kirchen oder Vereine. Das aufschlussreiche Referat bringen wir im nächsten unterwegs. Es lohnt sich, den Text nachzulesen und zu bedenken. Im Anschluß wagten wir ein Experiment: Arbeitskreise, geleitet von Mitgliedern. AK 1: Was macht den Jakobsweg zum Pilgerweg? Mit Erik Soder von Güldenstubbe. AK 2: Was hat der Jakobsweg an meinem Europabild verändert? Mit Dietrich Preiser. AK 3: Smartphone auf dem Jakobsweg: Fluch oder Segen? Mit Michael Thein und Wolfgang Greubel. Die Fotos zeigen die einzelnen Arbeitskreise. unterwegs nr April 2020
16 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Im Anschluß stellten die drei Arbeitskreise ihre Ergebnisse vor. Was macht den Jakobsweg zum Pilgerweg? Die Pilgergesinnung. Der tägliche Ritus vom Aufbrechen, vom Gehen, bis zur Herberge am Abend; auch die Besuche von Kirchen oder Friedhöfen. Sich in die über Jahrhunderte hinziehende Pilgergemeinschft und den mystischen Weg einfügen. Die Begegnung mit Menschen aller Nationen. Die Wandlung von einer sportlichen Leistung, dem Wandern hin zum Pilgern. Was hat der Jakobsweg an meinem Europabild verändert? Der Weg verbindet die Heimat mit Europa, baut Vorurteile und Ressentiments ab, erweitert den Horizont. Der Weg lässt europäische Geschichte (neu) erleben und baut Brücken zum Du und zu anderen Völkern. Man weiß, was man an Europa hat. Der Jakobspilger gewinnt, wenn er will, eine gewisse Europa-Kompetenz. Smartphone auf dem Jakobsweg: Fluch oder Segen? Das Smartphone ist nicht das Problem: gut und böse darf keine Alternative sein. Wie bei allen Geräten macht es der Gebrauch. Das Gerät kann vieles liefern: Informationen zum Weg, zu Unterkünften, auch geistliche Impulse, Kontakt nach Hause. Aber die ständige Erreichbarkeit hindert mich da zu sein, wo ich bin; der Suchtcharakter blockiert. Entscheidend ist, in wessen Hand es liegt. unterwegs nr April 2020
17 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Die Wanderung am Nachmittag führte von den Klotzhöfen bei Schechingen nach Heuchlingen. An den Klotzhöfen empfing uns Helwiga Heinrich an der kleinen privaten Jakobuskapelle und stellte ihren Besinnungsweg vor. Sieben Stelen mit Muschel und Sinnsprüchen begleiten den Fränkisch-Schwäbischen Jakobsweg durch die Schechinger Flur. Präsident Joachim Rühl dankte ihr für dieses Werk mit einem Blumenstrauß. Im Foto auf S. 16 unten rechts überreicht Joachim Rühl den noch nicht ausgepackten Blumenstrauß an Helwiga Heinrich. Im Foto unten links brechen die Pilger an der Jakobuskapelle auf. Die Fotos zeigen von oben die Jakobus-Statue in der Kapelle, Momente der Wanderung und unten die Ankunft im Leintal und Heuchlingen. Erich Baierl gibt dazu Erläuterungen. unterwegs nr April 2020
18 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG In Heuchlingen stellt Erich Baierl den von ihm entworfenen Besinnungsweg Schritte durchs Leben vor, den Schüler mit ihren Lehrern und ehrenamtlichen Helfern gestaltet haben. Vier geplasterte Sinnschritte (Auf-Brechen, Bewegen, Begegnen, Ankommen), ein Labyrinth und eine Kreuzstele sollen behutsam zum Nachdenken anregen. Das Wetter und die Stimmung der Teilnehmer passten an diesem Nachmittag. Zur Eucharistiefeier zum ersten Fastensonntag versammelten sich die Teilnehmer in der schlichten Kapelle mit Gottfried Amendt und Michael Thein. Der spirituelle AK hatte bei der Vorbereitung der Texte und Lieder mitgewirkt. Michael Thein hielt die Ansprache ausgehend vom Evangelium mit den Versuchungen Jesu (Mt ). Hier leicht gekürzt: Unsere Gesellschaft im Wandel. - Neue Wege und neue Ziele. Unsere Gesellschaft, das ist doppeldeutig und darf doppeldeutig bleiben. Unsere Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft im Speziellen ist ebenso im Wandel wie unsere gesamte Gesellschaft im Allgemeinen. Vereine, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen. Alles spüren den gesellschaftlichen Wandel. Überalterung. Zurückgehende Mitgliederzahlen. Damit verbunden zurückgehende Finanzen. Wie erreichen wir die jüngere Generation mit unseren Anliegen? Heute Vormittag hat es uns Karl-Heinz Jaworski ausführlich beschrieben. Müssen wir uns neue Ziele setzen? Müssen wir neue Wege gehen? Und wie sehen sie aus? Wie finden wir sie, ohne in Aktionismus oder in Angst zu geraten? unterwegs nr April 2020
19 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Ein paar Anhaltspunkte könnte uns das Evangelium zum ersten Fastensonntag geben: Auch Jesus bereitet sich auf einen neuen Weg vor. Er geht in eine neue Lebensphase: Unmittelbar vor dieser Versuchungsgeschichte steht seine Taufe durch Johannes den Täufer. Eigentlich eine Berufungsgeschichte durch die Stimme aus dem Himmel Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Theologen unterscheiden zwischen innerer und äußerer Berufung, die für einen Dienst im Auftrag Gottes beide zusammenkommen müssen. Wann und wie Jesus seine innere Berufung erfahren hat und wie sie reifte, wissen wir nicht. Die Evangelien schweigen weitgehend. Die Taufe durch Johannes und die Himmelsstimme Das ist mein lieber Sohn war dann sozusagen die äußere, die öffentliche Berufung. Nun beginnt für Jesus ein neuer Weg. Was tut er? Zur Vorbereitung auf seinen Dienst zieht er sich in die Wüste zurück. Durch Fasten und Alleinsein mit sich und Gott. Er nimmt eine Auszeit. Jesus macht Exerzitien. Durch seine Berufung hat Jesus von Gott Vollmacht erhalten. Damit muss er umgehen lernen: Er soll sie nicht egoistisch für sich selbst, sondern für die Menschen gebrauchen, die ihm anvertraut sind. Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Und der Versucher trat zu ihm. Wenn jemand allein ist mit sich und Gott, da ist dann auch der Versucher nicht weit. Wenn jemand eine Auszeit nimmt, wenn jemand Exerzitien macht, wenn jemand sich auf den Pilgerweg macht, dann kommen früher oder später auch die verdrängten und nicht aufgearbeiteten Stimmen und Fragen tief aus dem Innern. Jesus soll, kaum hat er mit der Taufe seinen Weg begonnen, diesem Weg gleich wieder untreu werden. Jesus weiß inzwischen, was seine Sendung, was seine Bestimmung ist: Er soll mit seinem Leben ganz für die Menschen da sein. Und sofort kommen die Einflüsterungen in der Person des Versuchers: Willst du nicht auch etwas für dich selber tun? Hast du nicht auch berechtigte Bedürfnisse? Darfst du nicht auch einmal im Mittelpunkt stehen? Ich entdecke hier Fragen und Anregungen sowohl für unsere Jakobusgesellschaft, als auch für uns persönlich als Pilgerinnen und Pilger. Zuerst zu unserer Gesellschaft: Natürlich ist diese Aufgabe Jesu, diese seine Sendung, ganz für die Menschen da zu sein, so einmalig, dass wir sie nicht einfach auf uns übertragen können. Und doch: Unsere Gesellschaft wird wohl nur bestehen, wenn wir deutlich machen können, dass wir und wie wir für andere da sind. Vereine und Gruppen, die nur wie ein Klüngel um sich selbst kreisen, werden keine Zukunft haben. Für andere da sein. Für die Menschen und die Gesellschaft. Unsere Satzung weist uns den Weg. Ich greife beispielhaft zwei Sätze heraus: Information und Beratung von Einzelpersonen und Gruppen, die sich nach Santiago de Compostela begeben haben bzw. wollen. Wie leben wir das auch im Blick auf neue Medien und verändertes Kommunikationsverhalten? Stärkung der europäischen Zusammenarbeit, der Völkerverständigung und Unterstützung des Umweltschutzes. Eigentlich absolut modern, ja prophetisch, was da 1988 niedergeschrieben wurde, wenn man sieht, wie sich der Nationalismus wieder ausbreitet. So glaube ich, dass auch unser Fragen und Suchen eine geistliche Komponente haben muss. Organisationsberatung allein wird nicht der Weg sein. Welche Rolle dabei unserer Spiritueller Arbeitskreis einnehmen könnte, darüber lohnt es sich nachzudenken. Mögliche Fragen und Anregungen für uns als Pilgerinnen und Pilger: Jesus macht Exerzitien. Er unterwegs nr April 2020
20 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG fragt nach sich und Gott und stellt sich den Versuchungen. Exerzitien, eine Auszeit, Rückzug sind dringend nötig für Menschen, die neue Wege gehen müssen. Und wie viele Pilgerinnen und Pilger machen sich genau deswegen auf den Weg: Wie geht es weiter nach der Schulausbildung. Welchen Berufsweg soll ich gehen? Wie geht es weiter nach meiner Berufstätigkeit? Welche befriedigenden Aufgaben und Arbeitsfelder liegen für mich bereit. Dass ich nicht nur um mich selbst kreise, sondern in einem gesunden Maß für andere da bin? Wie geht es weiter nach dem Tod eines lieben Menschen? Nach einer schweren Krankheit? Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Und der Versucher trat zu ihm. Der Weg Jesu beginnt mit der Wüste und mit dem Fasten. Er beginnt also mit zwei entscheidenden Fragen: Kannst du auch mit dir selbst und Gott alleine sein? Und: Was brauchst du wirklich zum Leben? Beim Pilgern kann und muss man sich diesen Fragen stellen. Und manche begegnen auf einmal einem, von dem sie immer meinten, sie würden ihn doch ganz gut kennen. Allein sein und mit möglichst wenig unterwegs sein macht verletzlich, macht angreifbar. Und man begegnet im Grenzfall wie Jesus auch dem Teufel: dem Versucher, den eigenen Grenzen, den Schwachstellen und den Einflüsterungen. In dreifacher Weise trifft Jesus diese Versuchung: Es ist die Versuchung, sich mit äußerer Sattheit zufrieden zu geben. Es ist die Versuchung, als Showstar im Mittelpunkt zu stehen. Und es ist die Versuchung der Macht. Und so ist wahrscheinlich auch für uns der Kern jeder Versuchung der Egoismus und die schmeichelnde Stimme des Versuchers in dieser Frage am deutlichsten zu hören: Wenn du es dir nicht nimmst, wer gibt es dir denn? Und wenn du nicht für dich sorgst, meinst du, die anderen tun es für dich?" Gegen diese fiese Stimme hilft nur Gottvertrauen. Nicht aus eigener Kraft besiegt Jesus die Versuchung, sondern im Blick auf Gott: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen. Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm. Gott gibt mir, was ich brauche, deswegen brauche ich es mir nicht zu nehmen. Gott lässt mich nicht fallen, deswegen muss ich seine Macht nicht herausfordern. Gott enthält mir nichts vor, deswegen kann ich ihn meinen Herrn sein lassen. Lasst uns deswegen mit Gottvertrauen die neuen Ziele finden und die neuen Wege gehen: als Gesellschaft und auch persönlich. Gestärkt durch die Kommunion, gestärkt durch Jesus Christus selbst wollen wir am Ende des Gottesdienstes singen: Vertraut den neuen Wegen. Geh, - seit deiner Geburt bist du auf dem Weg. Geh, - eine Begegnung wartet auf dich. Mit wem? - Vielleicht mit dir selbst. Geh, - auch wenn dein Geist nicht weiß, wohin deine Füße dein Herz führen. Geh, - ein anderer kommt dir entgegen und sucht dich, damit du ihn finden kannst. Im Heiligtum am Ende des Weges, dem Heiligtum im Innersten deines Herzens, ist ER dein Friede, ist ER deine Freude. Geh, es ist ja der Herr, der mit dir geht. Amen Peter Spielmann gab als Wort auf den Weg eine Meditation Gott ein Dach suchen mit. Als Pilger sind wir täglich auf der Suche nach Häusern, die uns aufnehmen. Auch Menschen, die Pilger aufnehmen, können solche Häuser sein. Etty Hillesum eine junge Holländerin, 1943 in Auschwitz gestorben, sucht ein Dach, allerdings ein Dach, um Gott aufzunehmen, um ihm Herberge zu geben. unterwegs nr April 2020
21 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Sonntag 1. März Spiritueller Impuls von Erik Soder von Güldenstubbe Neue Wege - neue Ziele Ihr seid unterwegs auf einem gut ausgeschilderten Weg. Alle paar hundert Meter ist unser Wegsymbol zu sehen, auch da, wo es eigentlich nicht nötig wäre. Dann aber kommt ein Stück des Weges, da kommen wir durcheinander. Verschiedene Symbole irritieren uns und an der nächsten Kreuzung ist weit und breit kein Wegsymbol, kein Richtungsschild zu sehen. Wir haben uns in die Irre führen lassen. Ein anderes Mal gehen wir durch einen grasgrünen Wald und hören die Vögelein singen, wie es in einem Wanderlied heißt. Gut erkennbar liegt ein schmaler Pfad vor uns, aber er wird immer schmäler und unkenntlicher, schließlich erkennen wir ihn nicht mehr. Da kommt uns einer entgegen, vielleicht ein Forstarbeiter. Wir vertrauen ihm und gehen in die Richtung, die er uns weist. Nach wenigen Minuten ist er nicht mehr zu sehen und zu hören. Der gezeigte Pfad verläuft sich in einem Dickicht. Wir sind verführt worden, irregeleitet, ausgebremst. Noch einmal wagen wir es, versehen mit einer guten Wanderkarte, vielleicht auch mit GPS und wieder passiert es: Wir haben uns verlaufen, wir sind verlassen, auf uns selbst gestellt, weglos, orientierungslos. Da kommt einem von uns ein bekannter Satz in den Sinn: Der Weg ist das Ziel! Viele halten diesen Satz für unlogisch. Sein Sinn ist wohl folgender: Wichtiger als ein Wanderziel, wichtiger als ein Etappenziel oder sogar als ein Lebensziel ist der Weg, das heißt: das Aufbrechen aus der Gemütlichkeit, aus dem Alltagstrott, aus den festen Gewohnheiten, wichtig ist es, überhaupt unterwegs zu sein, echt cool. Ich weiß nicht, ob jemand, der in eine der eben angedeuteten Situationen geraten ist, diesen kurzen Satz viel abgewinnen kann? Sind wir wirklich ziellos? Ist das Ziel unwichtiger als das Unterwegssein, das Flexible? Ist es irritierend? Und dann kommt uns ein älteres Wort in den Sinn. Nicht ein Wort, eine Behauptung, eine Selbstbehauptung: Ich bin der Weg Und schon kommt die Frage, die alles entscheidet: Ist das wahr? Kann jemand, ein Mensch, der Weg sein? Wenn das überhaupt einen Sinn hat, dann kann das nur bedeuten: Geh mir nach, ich weiß, wo es langgeht, ich weiß, wo es hingeht, wo es hineingeht, vielleicht sogar, wo es wieder heimgeht nach unseren Irrwegen; Folge mir auf meinen Weg, denn: Ich bin der Weg! Dann fragen wir uns, ob wir demjenigen trauen können, trauen dürfen? Sondern wir fragen ihn selber, der das von sich behauptet. Wir wissen, dass dieses Wort von Jesus überliefert wird im Evangelium nach Johannes. Und in allen Evangelien steht auch eine berühmte Frage: Was ist Wahrheit? Und der diese Frage stellt, ein gewisser Pilatus, hatte Macht, Macht über Leben und Tod. Und ein solcher Mächtiger weiß nicht wirklich, was die Wahrheit ist, wie sie zu finden ist, bei wem? Der, der von sich sagte: Ich bin der Weg, sagte auch: Ich bin die Wahrheit? Eine ganz schöne Anmaßung, so will es uns scheinen. Er sei dazu geboren und in die Welt gekommen, um der Wahrheit Zeugnis zu geben, so sagte er zu den Machtvollen. Wer hatte wirklich Macht? Und schließlich sagt dieser selbe Jesus auch noch: Ich bin das Leben. Da kann der Machthaber doch nur noch innerlich lachen über diesen Lachhaften und er lässt ihn seine Macht schmerzhaft spüren bis zum bitteren Tod. Weg Wahrheit Leben, alles dahin! Enttäuschung bei seinen Anhängern, Todestrauer, Angst und dann steht dieser Ermordete lebendig vor ihnen und zeigt seine Wunden, seine Todeswunden und er lebt und jetzt allmählich erkennen Menschen, das dieser Mensch mehr war, dass er Weg zeigte, dass er Wahrheit brachte, dass er lebte und Worte ewigen Lebens hatte, die uns Seinen Weg, unseren Weg zur Wahrheit führen und zum Leben, zum Überleben, zum Leben mit Ihm und miteinander. Könnte dieser Weg nicht zielführend sein, zu dem, der einst auch unseren Pilgerpatron inspirierte und auf den Weg schickte, um von der Wahrheit Zeugnis zu geben? Wenn wir den Weg nach Santiago finden, mögen auch viele Umwege und Schwierigkeiten damit verbunden sein, können wir im wahrhaften Leben das finden, was wir in Wahrheit suchen. unterwegs nr April 2020
22 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Am Sonntag 1. März fand die Mitgliederversammlung statt. 50 stimmberechtigte Mitglieder waren anwesend. Nach der Begrüßung durch Präsident Joachim Rühl gedachten wir der seit der letzten Jahrestagung verstorbenen Mitglieder, soweit gemeldet. Hans-Christian Mika Lohra * Johannes Nepomuk Egenberger Würzburg * Alfred Schütz Pleinfeld * Andreas Rossol Buchen * Elmar Oberkofler Alteglofsheim * Manfred Schulz Vasbühl * Hans-Christian Rosin Berlin * Janusz Romuald Malina Frankfurt * Franz Klemm Altdorf * Willi Zeus Heideck * Anschließend erfolgte die Auszeichnung der Preisträgerin Franziska Häußler. Sie stellte ihre Arbeit vor, die sich mit den ökonomischen Auswirkungen des Bayerisch-Schwäbischen Jakobsweges auf den Landkreis Augsburg befasst. Erik Soder von Güldenstubbe würdigte Inhalt und Stil der Arbeit. Er merkte dabei an, daß unser Archiv weitere Quellen geboten hätte, die nicht genutzt wurden. (Siehe ausführlich S. 25) Präsident, Sekretär und wissenschaftlicher Beirat überreichten Blumenstrauß und Preisgeld von 300.Foto links. Es folgten die Berichte des Präsidiums. Joachim Rühl erinnerte an den Wechsel im Büro (siehe unterwegs Nr. 114 S. 18) Andrea Trabel und Wolfgang Greubel sind nun mit neuen Öffnungszeiten dort tätig: Di., Mi. und Do. jeweils 09:00 bis 12:00Uhr geöffnet. Rühl bedankte sich bei Monika und Ferdinand Seehars, die außerhalb dieser Zeiten die eingehenden Telefonate entgegennehmen. Es wäre erfreulich, wenn weitere Vereinsmitglieder sich an dieser Aufgaben beteiligen könnten. Auch das Archiv war Thema: Aus finanziellen Gründen wurde der Raum in der Theresienklinik gekündigt. Derzeit liegt es in Rimpar im Dachgeschoss der Alten Knabenschule. Gesucht sind Mitglieder, die Freude und Zeit haben, sich bei der (weiter S. 24) unterwegs nr April 2020
23 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Blick auf unsere Mitglieder: Von den 1538 (2019) Mitgliedern kommen aus Unterfranken 596 Mittelfranken 176 Oberfranken 131 Rest Bayern 225 Rest Süddeutschland 140 Rest Deutschland 253 International 17 38,75 % kommen aus Unterfranken, 58,71 % aus den drei fränkischen Regierungsbezirken, 73,34 % aus Bayern, weitere 25,55 & aus dem restlichen Deutschland. Ein Blick auf das Alter: Unter über Zwei Drittel unserer Mitglieder sind über 60 Jahre, ein Drittel darunter. In diesem Drittel sind Verantwortliche gefragt, die für unsere Gesellschaft ehrenamtliche Aufgaben übernehmen. Die Mitgliederzahl ist von 2018 auf 2019 um acht Mitglieder gesunken. Im vergangenen Jahr sind 56 Mitglieder ausgetreten, zehn sind verstorben. Eingetreten sind 70 Mitglieder. 43 % unserer Mitglieder sind weiblich, 56 % männlich. 1 % sind 13 korporative Mitglieder. Insgesamt gesehen ist die Zahl der Mitglieder seit 2015 stabil geblieben. Ein Jahr zuvor lag die Zahl allerdings noch knapp über Die Entwicklung ist vergleichbar mit den übrigen deutschen Jakobus-Vereinigungen (siehe S. 33). unterwegs nr April 2020
24 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Bearbeitung des Archivs zu beteiligen. Unser verstorbenes Mitglied Wolfram Unger hat die Wolfram-und-Ilse-Unger Stiftung gegründet. Die Stadt Nürnberg hat uns gebeten Unterlagen zur Förderung eines Projektes in Höhe von 1000 einzureichen. Rühl berichtete von der Fotoausstellung zu Tschechischen und Ostbayerischen Jakobswegen in Santiago. Bei der Eröffnung nahmen er und Leonie Deininger als Vertreter unserer Gesellschaft teil. Die Ausstellung kommt 2020 nach Regensburg. (siehe unterwegs Nr. 114 S.23) Vizepräsident Dietrich H. Preiser rief im Vorgriff auf den Bericht des AK Facebook dazu auf, Bilder zur Veröffentlichung als Profilbilder im Facebook bereitzustellen. Es folgten weitere Berichte von Sekretär Michael Weilnhammer, von Heribert Heisele zur Mitgliederverwaltung - siehe dazu auch S. 23. Wolfgang Greubel berichtete von Homepage und Shop: Im Jahr 2019 wurden nur technisch notwendige Anpassungen vorgenommen wurden. Die Inhalte der Homepage wurden kontinuierlich weitergefüllt, im Shop ist weiterhin ein deutlicher Rückgang der Ausweisbestellungen zu erkennen. (S. 39) Michael Thein stellte den neu gegründeten AK Facebook vor. Er erläuterte, welche Inhalte eingestellt werden und wie der aktuelle Stand der Verbreitung ist. Er ist auf der Suche nach Freiwilligen für die Serie Steckbrief, in der Pilger aus unserer Gesellschaft präsentiert werden. Zur Abschätzung der Reichweite des Facebook-Auftrittes innerhalb unserer Mitglieder wurde eine Momentaufnahme erstellt: ca. 20% der Anwesenden besitzen einen Facebook-Account. Siehe dazu auch Seite 69. Günter Müller berichtete über den Stand des Datenschutzes im Verein. Wesentliche Punkte sind bereits abgearbeitet, der Rest ist in einer Liste offener Punkte erfasst und wird kontinuierlich abgearbeitet. Durch eine Änderung in der Gesetzeslage ist es nicht mehr notwendig, einen Datenschutzbeauftragten zu bestellen. Sekretär Michael Weilnhammer berichtet von 5 Vorstandssitzungen, 2 Sitzungen der AGdJV (13 Gesellschaften). dem Treffen der Pilgerberater/Pilgerausweisaussteller. Irmgard Weingärtner erstattet den Kassenbericht 2019 (Seite 38). Der Verein besaß am ein Vermögen in Höhe von Der Rückgang der Ausweisbestellungen brachte einen Verlust in Höhe von Irmgard Weingärtner stellte auch den Haushaltsplan für 2020 vor. Da auch für 2020 ein weiterer Rückgang der Ausweisbestellungen und damit ein erneuter Verlust in Höhe von zu erwarten ist, schlug sie eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vor. Der Antrag der beiden Rechnungsprüfer auf Entlastung des Präsidiums wurde angenommen: Ja: 45 Stimmen / Nein: 0 Stimmen / Enthaltungen: 5 Stimmen Die Schatzmeisterin beantragte die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge ab : Einzelmitglieder von 23 auf 30 Familienmitglieder von 31 auf 40 Korporative Mitglieder von 51 auf 66 Der Antrag wurde angenommen: Ja: 48 Stimmen / Nein: 0 St. / Enthaltungen: 2 St. Präsident Joachim Rühl bedankte sich bei Margot und Erich Baierl für ihre Beiträge zur Jahresversammlung und bei Andrea und Stefan Trabel für die Organisation. Mit dem Mittagessen endete die gelungene Tagung. Nächstes Jahr in Plankstetten! unterwegs nr April 2020
25 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Preisträgerin des Jahres 2020: Franziska Häußler, Wertinger Straße 5, Laugna Bocksberg Ihre eingereichte Arbeit: Regionalökonomische Effekte des Bayerisch- Schwäbischen Jakobsweges - Am Beispiel des Landkreises Augsburg Bachelor- Abschlussarbeit, WS 2018/ 2019 Betreuer: PD Dr. Markus Hilpert, Universität Augsburg, Institut für Geographie Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.v. - Dr. Erik Soder von Güldenstubbe Betreut von Privatdozent Dr. Markus Hilpert, erarbeitete Franziska Häußler eine Untersuchung zur ökonomischen Relevanz von Jakobuswegen in einem räumlich umgrenzten Untersuchungsgebiet, dem Landkreis Augsburg. Mit den Coautoren F. Mahm-Bieder und V. Stifter hat Markus Hilpert selbst eine 2016 veröffentlichte Abhandlung vorgelegt, die bereits in die Fragestellung der Arbeit von Häußler führt, nämlich am Beispiel von Biberbach in Bayerisch Schwaben, in Bezug auf die regionalökonomische Bedeutung kleiner Wallfahrtsorte. Der Berichterstatter stellt fest, dass die meisten der in den letzten Jahren bei unserer Gesellschaft eingereichten Arbeiten mit wenigen Ausnahmen in der Hauptsache an der wiederbelebten Santiago-Wallfahrt den damit eng verbundenen touristisch-ökonomischen Aspekt ins Auge fassen. Das gilt auch von der hier vorgestellten wissenschaftlichen Arbeit, die bei der Fakultät für Geographie an der Universität Augsburg erfolgreich eingereicht wurde. Die Autorin beklagt, dass es vor und neben ihrer Arbeit kaum vergleichbare Untersuchungen gäbe, was sachlich zwar nicht zutrifft, dem aber die Tatsache zugrunde liegt, dass die einschlägigen Arbeiten kaum gedruckt oder sonst in der Öffentlichkeit bekannt und zugänglich sind. Ein Blick in unser Archiv und in unsere Fachbibliothek hätte ihr mit ihren reichhaltigen Beständen genügend Vergleichsmaterial aus anderen früher schon behandelten Regionen ihre eigene Feldforschung erleichtert. Denn mit viel Aufwand und persönlicher Mühe hat Häußler methodisch korrekt den schon häufiger begangenen Weg beschritten, nämlich aktive Pilgerinnen und Pilger zu bitten, entsprechende Fragebögen auszufüllen, die für die Untersuchung eine solide Grundlage ergaben. Darüber hinaus hat sie umfangreiche einschlägige Literatur benutzt, sowie aufschlussreiche Interviews geführt, darunter mit unserem Präsidenten, der als Kenner für Bayerisch Schwaben und für das von Häußler als Fördermaßnahme erwähnte Leader Projekt ( Liaison entre actions de développements de l economie rurale - Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft ) bestens informiert ist. Auf solchen Feststellungen und Auskünften hat Häußler ihre Ergebnisse mit anschaulichen Grafiken und aufschlussreichen Statistiken darstellen können. Für künftige Untersuchungen ähnlicher Art sollte man die St. Jakobus-Vereinigungen im Vorhinein konsultieren, besonders ergiebig wären Befragungen der Pilgerberater, der Pilgerausweisaussteller und Besuche bei den zahlreichen Pilgerstammtischen, vor allem bei regionalen Untersuchungen. Unabhängig davon hat Häußler mit ihrer Feldforschung höchst interessante Ergebnisse erreicht: Sie hat den Entwicklungsgang von Pilgern nicht zuletzt hinsichtlich der unterschiedlichen Motivation und Veranlassungen - dargelegt, sich abgearbeitet am Versuch, Pilgerwandern religiös und profan zu definieren, ebenso die Frage nach Jakobus neu zu stellen. Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet freilich der Blick darauf, was es einer Region bringt, im Bereich eines Jakobusweges zu liegen: der touristische Bekanntheitsgrad wächst, Gastronomie und Hotellerie werden belebt, der Einzelhandel profitiert. Für strukturschwache Regionen kann ein Jakobusweg bei fortschreitender Beliebtheit und guter Ausschilderung einen auch ökonomisch quantifizierbaren Gewinn bringen. Nicht zu übersehen ist der wachsende Vorteil für Pilger, wenn genügend geeignete Übernachtungsmöglichkeiten bereitstünden und wenn der persönliche Bedarf der Pilgernden noch in kleinen ländlichen Läden besorgt werden könnte. unterwegs nr April 2020
26 Aus unserer GesellschAft Simone Hahn, noch unterm Weihnachtsglanz - Foto: Michael Thein Nürnberg. Anfang Januar 2020, noch unterm Christbaum, wurde Pfarrerin Simone Hahn von der Pfarrei St. Jakob verabschiedet. Während einer sehr bewegenden Feier wurde ihr auf vielfache und eindrucksvolle Weise von Seiten der Gemeinde wie der Kirchenleitung für ihr Wirken in den vergangenen 12 Jahren gedankt. Sie wurde von der Evangelischen Kirche ab dem 1. Januar 2020 als Senderbeauftragte für ZDF-Gottesdienste im Team des Medienbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Markus Bräuer, ernannt. Gute Wünsche begleiten sie dorthin. Unsere Gesellschaft war mit Dieter Preiser und Michael Thein beim Abschied vertreten. Dieter Preiser: Sehr geehrte, liebe Frau Hahn, sehr geehrte Gäste, gerne kommt die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Ihrem Wunsch nach, etwas gewissermaßen Denkwürdiges in Ihre Kiste zu werfen. Damit geben wir als Pilger auch unserem Dank Ausdruck, wenn wir uns an viele Begegnungen mit Ihnen erinnern. Mir selbst ist seit 2016 immer wieder ein von Ihnen verwendetes Bild gegenwärtig. Es geht um ein ich zitiere Kirchenfenster solange keine Sonne reinscheint, ist da nix, kommt aber die Sonne, leuchten die Farben Zitat Ende. Das erleben wir auf unserem Pilgerweg immer wieder: Glückhafte und geheimnisvolle Momente von mystischer Leuchtkraft, wenn wir eine Kirche zur richtigen Zeit betreten. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, dass Sie einen Lebens- und Arbeitsraum betreten, der von der gleichen Leuchtkraft belebt wird wie die Kirchenfenster. Danke und allzeit gute Wege! Joachim Rühl schrieb am aus Ulm: Liebe Simone, sehr gerne denke ich an unsere Jahresversammlung 2016 in Pappenheim. Wir hatten Dich gebeten, Heilige aus evangelischer Sicht uns näherzubringen. Heilige sind für Dich nicht brave Leute, die mit ihrem Heiligenschein hoch über uns schweben. Nein, es sind Menschen, die aufmischen, die aus Gott leben, sie weisen über sich hinaus. Und ich erinnere mich, wie Du uns ganz persönlich, auch mich, angesprochen hast. Heilige schreiben uns ins Stammbuch: jeder Mensch, Mann oder Frau, Kind oder Erwachsener ist im Bilde Gottes geschaffen. Dafür danke ich Dir, sei behütet und gesegnet! Fotografen, Augen auf! Vorausschauen muß der Redakteur. Kaum sind die Kalender für das Jahr 2020 verteilt steht 2021 vor der Tür. Gesucht sind für das Hl. Jahr in Santiago Darstellungen des Apostels in den europäischen Ländern. Von Deutschland, Frankreich und auch Spanien liegen genug vor. Gesucht sind Darstellungen aus Portugal, Niederlande, Luxemburg, Schweiz, Italien, Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen und Baltikum, sowie Skandinavien. Bitte im O-Format als jpg-datei an die Redaktion. unterwegs nr April 2020
27 santiago de compostela Santiago de Compostela. Pilgerbüro: Oficina de Acogida al Peregrino Rúa Carretas, nº Santiago de Compostela A Coruña, España Tel Fax mail: <oficinadelperegrino@catedraldesantiago.es> International Meeting Point Santiago - Internationaler Treffpunkt in Santiago Das Pilgerhaus in der Rua Nova wurde zum Internationalen Treffpunkt für Pilger, offen von 11:00 bis 20:00. Es wird von Freiwilligen geführt. Es gibt eine Nachrichten-Tafel, Wifi, eine Kaffee-Bar, Waschmöglichkeit und eine Küche. Und genug Platz zum Reden, zum Ausruhen und Nachdenken. Frankophone Pilgerseelsorge vom 15. Mai bis 31. Oktober Uhr französische Messe, Beichtmöglichkeit von 11 bis 12 Uhr, Bibelgespräch um 14 Uhr. Teams von Priestern, Ordensleuten und Laien sind jeweils zwei Wochen im Einsatz, erreichbar im Pilgerbüro Rua Carretas 33. Deutsche Pilgerseelsorge Ankommen und erwartet werden Vom 15. Mai bis 31. Oktober. Deutschsprachige hl. Messe täglich um 8:00 Uhr in der Kirche San Fiz an der rechten Seite der Markthalle. Nach der allgemeinen Pilgermesse um 12 Uhr in San Francisco Treffen am Ausgang der Kirche gegen 13 Uhr. Spiritueller Rundgang um die Kathedrale beginnt um 18 Uhr am Nordportal der Kathedrale, ggü. San Martin Pinario Uhr Erfahrungsaustausch in Raum 3 im Internationale Pilgerzentrum in der Rúa Carretas, n 33 im ersten Stock. Auch um 10 Uhr ist dort die Möglichkeit zum Gespräch. Weitere Angebote: 10 Uhr und 17:30 Uhr in San Francisco Beichte bzw. Einzelgespräche, in deutscher Sprache. < Unter der englischen Internet-Adresse < gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Derzeit kann man einen kleinen Führer zu Santiago herunterladen. Auch zu einigen Wegen gibt es Hinweise aller Art. Und der Newsletter bringt viele Neuigkeiten. Santiago de Compostela - Pilgerzahlen 2019 Gesamt Nichtspanier Deutsche Pos. unter Ausl I/D/USA/P/F Santiago de Compostela - Pilgerzahlen aus dem Pilgerbüro 2020 Jan ROK/I/D/P/USA Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Sa: unterwegs nr April 2020
28 santiago de compostela Pilgerzahlen vom Pilgerbüro in Santiago de Compostela Im vergangenen Jahr 2019 ist die Zahl der ausgegebenen Compostelas erneut um gestiegen, das sind 6,17 %. Von den Pilgern waren 51,15 % Frauen. Unter 30 Jahren waren 26,75 %, zwischen 30 und 60 waren es 64,52 % und über 60 Jahren 15,73 %. 94,16 % pilgern zu Fuß, 5,63 % mit dem Fahrrad, die übrigen rund 720 Pilger zu Pferd, mit dem Segelboot oder im Rollstuhl. Der Camino Francés steht mit 54,64 % weiterhin an der Spitze, aber die portugiesischen Wege (im Innern und an der Küste) haben sehr zugelegt und liegen nun bei 27,23 %. Den Camino del Norte nutzen 6,47 %, den Camino Inglés 4,54 %, den Camino Primitivo 4,52 %. Die Via de la Plata ist zurückgefallen auf 2,36 % (aber immerhin Pilger). Die übrigen 0,94 % verteilen sich auf die Wege von Muxia-Fisterre, Camino Invierno und andere. Beliebte Startorte waren Sarria (96.127), Saint-Jean-Pied-de-Port (33.197), Oporto (27.924), Tui (22.814), Ferrol (15.099), Oporto Costa (11.421) und León (10.505). Damit entfallen auf die geforderten 100 km 38,56 % der Pilger. Die Pilger kamen aus folgenden Ländern: Spanien ,11 % Italien ,27 % Deutschland ,53 % USA ,94 % Portugal ,02 % Frankreich ,66 % Großbritannien Korea Irland Brasilien Australien Kanada Polen Niederlande Mexiko Argentinien Dänemark Rußland Tschech.Rep Belgien Rest der Welt Erstaunlich ist die Zahl der Pilger aus Südkorea, aber auch aus Rußland und Australien. Tous les matins nous prenons le chemin, tous les matins nous allons plus loin. Jour après jour la route nous appelle, c'est la voix de Compostelle. Ultreia, Ultreia, et Suseia, Deus, adjuva nos! Chemin de terre et chemin de foi, voie millénaire de l'europe, la voi lactée de Charlemagne, c'est le chemin de tous les jacquets. Ultreia, Ultreia, et Suseia, Deus, adjuva nos! Et tout là-bas au bout du continent, messire Jacques nous attend, depuis toujours son sourire fixe, le soleil qui meurt au Finistère. Ultreia, Ultreia, et Suseia, Deus, adjuva nos! Text und Melodie: Jean-Claude Benazet unterwegs nr April 2020
29 Wie sehr ich geliebt werde PilGerstimmen Im Hochsommer 2015 durfte ich zum ersten Mal den Camino Francés von Saint-Jean- Pied-de-Port über Santiago de Compostela nach Muxia und schließlich nach Finisterre pilgern. Für diese Pilgerreise benötigte ich natürlich etwas Zeit. Da ich berufstätig bin und es nicht selbstverständlich ist, einfach mal so sechs Wochen am Stück Urlaub nehmen zu können, bedurfte mein erster Pilgerweg eine längere Vorbereitungsphase. Im Frühling 2014 trat ich zuerst an meinen damaligen Arbeitgeber hin und bat um ein Gespräch. Dankend durfte ich meinem Arbeitgeber in Ruhe mein Vorhaben erzählen. Es folgten weitere Gespräche mit meinen nächsten Kolleginnen um meine Pläne mit der betrieblichen Urlaubsorganisation für das Jahr 2015 zu vereinbaren. Sowohl meine Kolleginnen wie auch mein Arbeitgeber unterstützen mich in allen Belangen. Der Urlaubsplan stand und ich konnte meine Anreise nach Saint-Jean-Pied-de-Port planen. In dieser Phase hielt ich es für angemessen, auch meine Eltern in meine Pläne einzuweihen. Vielleicht erwähne ich an dieser Stelle, dass ich zu diesem Zeitpunkt 37 Jahre alt war und schon etliche Jahre nicht mehr in meinem Heimatdorf Nordheim am Main wohnte. Das Thema Meine Pilgerreise auf dem Jakobsweg empfand ich zu tiefgründig um es meinen Eltern am Telefon mit zuteilen. Deshalb beschloss ich meine Eltern zu besuchen und bat ebenfalls um ein Gespräch. Nach einem kurzen Vorfühlen platzten meine Gedanken aus mir heraus und ich erklärte in einem Satz: Mama, Papa im nächsten Jahr will ich den Jakobsweg nach Santiago de Compostela gehen. Mein Vater erstarrte regelrecht, sah mich gespenstisch an und fragte mit immer lauter werdender Stimme: Alleine? Wie weit ist das denn? Wie kommst Du auf so eine Idee? Wo ist das überhaupt? Es dauerte einen Moment, bis Papa sich beruhigte und seine Fassung wieder hatte. Nach und nach beantwortete ich seine Fragen und versuchte möglichst sachlich meine Beweggründe vorzutragen. Um ehrlich zu sein, hat mich seine Reaktion sehr überrascht, denn mein Vater hatte viele Jahre den Posten des Wallfahrtsleiter`s nach Vierzehnheiligen inne. Meine Eltern selbst sind etliche Jahre von Nordheim nach Vierzehnheiligen und wieder zurück gepilgert. (In Nordheim ist die Wallfahrt um den Schutz der heiligen Vierzehn Nothelfer zu erbitten seit 1652 aufgrund eines Pestgelöbnisses Tradition. So die Überlieferung. Fairerweise muss ich erklären, dass ich nie bei der Nordheimer Wallfahrt dabei war. Jahr für Jahr hatte ich zu viele Selbstzweifel und zu hohen Respekt bezüglich der Strecke von ca. 140km.) Die väterliche Angst um seine Tochter und die Emotionen, welche immer wieder in ihm unterwegs nr April 2020
30 PilGerstimmen hochkamen, waren deutlich hör- und spürbar. So verglich er mein Vorhaben bis ins Detail im negativen Sinn - mit einer Wallfahrt nach Vierzehnheiligen und zählte mir alle möglichen Risiken auf, die einem Rucksack-Touristen widerfahren könnten. Es ist erstaunlich, wie viele Argumente gegen einen Camino de Santiago sprechen können. Als es für mich, aus einem nicht enden wollenden Monolog von Papa schließlich wieder,zum Dialog kommen sollte unterbrach ich und sagte: Papa, wir leben nicht mehr im Mittelalter. So gefährlich ist das nicht! Seine Antwort kam prompt mit folgenden Worten und bestimmender Gestik Liebe Suse (mein Kosename), wenn ich es dir verbieten könnte, würde ich es dir verbieten! Papa, das wird nicht passieren! gab ich ebenfalls mit deutlicher Stimme zurück. Meine Mutter saß still, beinahe ein wenig skeptisch und mit heimlicher Begeisterung, daneben und beobachtete uns. Vermutlich dachte sie: Mal schauen, wer sich hier durchsetzt. Mein Vater und ich sind uns zu ähnlich. Pure Harmonie und Einigkeit herrscht zwischen uns leider nicht immer. Nach und nach verstand mein Vater, dass alle seine Vorschläge wie z.b. erst nach den Pyrenäen zu starten und/oder meine Zimmer vorab zu buchen, nicht fruchteten. Ich war fest entschlossen zu pilgern und zwar so, wie ich es schon viele Pilger vor mir taten. So gut es ging versuchte ich meine Eltern zu beruhigen und den Abend im Guten enden zu lassen. Gerne gebe ich zu, dass ich das ausgesprochene Pilger-Verbot meines Papa s bis zur Rückreise von Finisterre nicht verstanden habe. Erst nach meinem Camino erfuhr ich, dass er sich mit der Jakobus-Gesellschaft in Würzburg und dem ADAC in Verbindung gesetzt hat. Kurz nach meinem Besuch und der damaligen Mitteilung, den Jakobsweg pilgern zu wollen, hat er sich umfangreich informiert und sich Landkartenmaterial von Nordheim am Main bis Santiago de Compostela geben lassen. So war er den ganzen Weg mit mir gegangen. Aufgrund der Landkarte von Nordspanien wusste er stets wo ich war zum einem aus persönlichem Interesse und zum anderen war er über diesen Weg bereit, seine Tochter - im Fall des Falles - sofort in Spanien abholen zu können. Nach meinem Camino übergab er mit die Landkarten mit den Worten: Naja, bei dir weiß man ja nie und schmunzelte stolz vor sich hin. Ich zeichnete meine Übernachtungen in seine spanische Landkarte ein und verpasste dieser einen würdigen Rahmen. So schaue ich täglich auf meinen ersten Camino und freue mich über die Hartnäckigkeit meines Vaters. Heute verstehe ich seine Reaktion sehr gut. Denn würde er mich nicht so sehr lieben und hätte er keine Fürsorge für mich übrig, so hätte er anders gehandelt. Ich empfinde es als sehr wertvoll die Gewissheit zu haben, von meinen Eltern geliebt zu werden. Egal in welchem Alter ich bin. Heidrun Glaser, Oberhepschingen unterwegs nr April 2020
31 PilGerstimmen Pilgern. Loslassen. Ankommen. Meine Familie, Freunde, Kollegen mussten sich meine Träume, selbst als Pilger unterwegs zu sein, den Stab zu nehmen, bereits erschöpfend anhören. Dann geh doch endlich! so der allgemeine Aufschrei. Karl-Heinz Grube, Mainz Norbert Brust, Lyon St. Nizier 30 x 10 cm Radierung. Exemplare sind zu erwerben. Info und Preise unter mail <fam.brust@t-online.de> unterwegs nr April 2020
32 PilGerstimmen Jakobsweg in zehn Tagen Isar Loisach Leutascher Ache Inn 30. September Entlang der Isar - Kloster Schäftlarn.. Gelting Am 12. Juni 2010 wurde der Jakobsweg von Bayern nach Tirol, vom Kloster Schäftlarn nach Telfs, eröffnet. Er verbindet den Münchner Jakobsweg mit dem Tiroler Jakobsweg. Ausgestattet mit den Pilgerpässen der Fränkischen Jakobusgesellschaft und der Jakobusgemeinschaft Tirol starten wir zu unserer 35. gemeinsamen Wanderreise auf dem Jakobsweg. Die S 7 bringt uns von Wolfratshausen nach Ebenhausen-Schäftlarn. Vom Bahnhof aus ist es nur 1 km hinunter zum Kloster. Und da liegt sie vor uns die Klosterkirche St. Dionysius und Juliana, die nach 11 Jahren umfangreicher Restaurierungsarbeiten seit 2011 wieder in alter Schönheit erstrahlt. Nicht eindrucksvoller kann unsere Wanderreise bis nach Tirol beginnen, die uns während der ersten Etappe bis nach Gelting weitgehend an Isar und Loisach entlang führt. Ausgestattet mit dem ersten Stempel in unseren Pilgerpässen machen wir uns auf den Weg. Zwischen dem Gasthof Zum Bruckenfischer und dem Gasthof Aujäger erstreckt sich die Pupplinger Au (Fotot links). Bei diesem weitläufigen gemeindefreien Gebiet handelt es sich um einen Auwald an der Isar, der als Landschafts- und Naturschutzgebiet ausgewiesen ist und der Stadt Wolfratshausen und den angrenzenden Gemeinden als Naherho-lungsgebiet dient. Hier verlassen wir den Jakobsweg und wandern durch den wunderbaren Auwald immer entlang der Isar, den einzigen noch nicht kanalisierten wilden Alpenfluss Bayerns. 2. Oktober Ländlich Idylle beim Hoisl-Bräu - Beuerberg Promberg Das Wetter hat umgeschlagen. Nach denschönen ersten Tagen müssen wir uns heute regensicher ausstatten. Mit unserem Sello ausgestattet machen wir uns auf den Weg. Aus Beuerberg hinaus kommen wir an einer kleinen Kapelle auf die Staatstraße, der wir auf dem Fuß-/Radweg ein kurzes Stück bis Bachbauer folgen. Jetzt geht es erstmals in die Berge. Ein kleines Sträßchen bringt uns hinauf zur Hochfläche, die im Zeichen der Viehwirtschaft steht. Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen bevölkern die weitläufigen Weideflächen. Die Besiedlung beschränkt sich auf einzelne Gehöfte mit großen Stallungen, wie Putzenlehen, Maierwald, Märzanderl und Hohenleiten. Die Wolken reißen auf und die nun schon nahe Bergwelt präsentiert sich mit schönen Blicken auf die Alpenwelt. 3. Oktober Zu den Salesianern Don Boscos - Promberg Benediktbeuern Es hat in der Nacht geregnet, und ein trüber Morgen begrüßt uns. Aber es ist trocken von oben. In den Bergen hat es geschneit. Im leichten Auf und Ab geht es südlich weiter nach Oberhof und Nantesbuch, und von hier aus wieder zur Staatsstraße. Dieser folgen wir nur ein kurzes Stück, ehe uns der schöne Auwald entlang der Loisach aufnimmt. Auf dem Hochwasserschutzdamm wandern wir über Hohenbirken bis Untermaxkron. Hier gesellt sich ein fränkischer Wafer zu uns, der seine unterwegs nr April 2020
33 PilGerstimmen ganze Lebensgeschichte erzählt und uns vor das Problem stellt, ihn wieder los zu werden. Glücklicherweise zweigt sein Heimweg bald ab. Um unseren Weiterweg entlang der Staatsstraße zu vermeiden, wählen wir den Prälatenweg nach Penzberg. 6. Oktober Hinauf zum Herzogstand - Kochel am See Walchensee Wir ersparen uns die 270 Höhenmeter von Kochel hinauf zum Kesselberg und das Wandern entlang der stark befahrenen Staatsstraße und nehmen den Bus, der direkt vor unserer Unterkunft hält. So sind wir erst einmal unser Gepäck los und können uns aufmachen, Walchensee zu erkunden. Wir schlendern am Seeufer entlang, vorbei an der Kirche St. Jakob, und stehen am nördlichen Ortsende vor einem großen Zaun. Wir betreten das Ufergrundstück und fühlen uns in die Zeit der Wikinger versetzt. Es handelt sich um die Kulisse des Films Wickie, der hier im Jahr 2009 gedreht wurde. 10. Oktober Am Fuß des Wettersteins - Mittenwald Reindlau Wir verlassen Mittenwald durch den unter Denkmalschutz stehenden Obermarkt mit seinen vielen bemalten Häusern. Entlang der Leutasch erreichen wir den Eingang zur Geisterklamm und betreten Über zahlreiche Serpentinen müssen wir die Höhe des Wasserfalls am Schluchtausgang überwinden, bevor uns der Steg (Foto links) aufnimmt. Das Außergewöhnliche ist, dass kein einziger Meter des Weges über natürlich gewachsenen Fels führt, sondern nur über den an die Felswände genagelten Steg aus einer Metallkonstruktion mit Gitterrosten. Für die Klammbesucher wird Schwindelfreiheit vorausgesetzt. Nach etwa 3,5 km und gut 100 Höhenmetern erreichen wir bei Schanz das Leutaschtal. Bis zu unserem Hotel in Reindlau nehmen wir dann den Bus und treffen auf ein Haus mit dem großen Hinweisschild Hotel geschlossen. Wir treten ein und treffen den Chef persönlich. Wegen der unerwartet geringen Buchungen wurde heuer früher geschlossen. Aber es gibt im nahen Weidach ein ****-Schwesterhotel, in das wir gefahren werden. Der Ersatz ist nicht schlecht: tolle Zimmer mit Balkon und Bergblick, Nachmittagsbüfett, hervorragendes italienisches 5-Gang-Menü am Abend, und alles zu den gebuchten Bedingungen. 11. Oktober Zum schönsten Motiv im Leutaschtal - Weidach Kirchplatzl Platzl Die Übernachtung in Weidach verkürzt unsere letzte Etappe. Und es ist ein strahlender Tag. Immer an der Leutascher Ache entlang geht es bis Kirchplatzl. Ich wechsle die Talseite und komme zur malerischen Kirche Maria Magdalena (Foto rechts). Vor der mächtigen Kulisse der Hohen Munde ist sie das Identifikationsbild des Leutascher Tales. Zurück zur anderen Acheseite erreiche ich den aus nur wenigen Häusern bestehenden Ortsteil Platzl mit der Pension Zur alten Schmiede. Die Reise ist zu Ende. Morgen geht es zurück nach Hause. Gerd Ostermann, Nürnberg unterwegs nr April 2020
34 PilGerübernAchtunGen Pilgerübernachtungen 2019 in Herbergen, die von unserer Gesellschaft gefördert wurden, und einigen anderen am Weg in den Süden. In Klammern die Anzahl der bestehenden Jahre und die durchschnittliche Zahl der Pilger in dem angegebenen Zeitraum. Hof/OFr* 51 - ( 8J/ 50) Kirchschletten (..2J/ 372) Schwabach ( 4J/ 60) Bad Kissingen ( 6J/ 52) Schweinfurt, Löwenzahn** ( 6J/ 20) Binsbach 120 (10J/ 72) zum Kreuzberg 25 (10J/ 22) Würzburg, Käppele*** ( 4J/ 81) Via Romea 10 - ( 4J/ 12) Marienweg 5 - ( 4J/ 10) Gaukönigshofen 93 - (10J/ 62) Hohenberg 47 - (15J/ 43) Temmenhausen, Gasthof Stäb 99 - (19J/139) Oberdischingen Rapperswil Pilgerbesuche: Nürnberg St. Jakob**** 1782 Rothenburg St. Jakob (14J/698) (11J/1023) * Die Herberge in Hof hat sich gut eingeführt. Günter Müller berichtet jedes Jahr sehr ausführlich darüber, wie Sie in der rechten Spalte auszugsweise nachlesen können. ** Die Herberge in Schweinfurt abseits vom Hauptweg liegt wie gewohnt mit den Übernachtungen deutlich zurück. *** Die Herberge am Käppele in Würzburg ist ein großer Gewinn für die Pilger. Die Zahl für 2019 zeigt es deutlich, auch der Durchschnitt für die vier Jahre des Bestehens. Siehe dazu auch die Buchbesprechung auf S. 51 Eberhard Grüneberg, Zu Fuß zu Franziskus Von Eisenach nach Assisi auf der Via Romea. **** Von 1782 Besuchern haben 458 einen Pilgerausweis erworben, 705 suchten eine Beratung und 619 waren reine Besucher, wie das Pilgerzentrum in seiner Auswertung mitteilte. (S. 64) Zur Pilgerherberge Hof berichtet wieder Günter Müller: Nachdem wir bei Aufnahme der Pilger mit Vorlage des Pilgerausweises bei der Schlüsselausgabe gewisse Kenndaten erhalten, sind wir in der Lage, Aussagen zu den benutzen Wegen sowie zum Start- und Zielort zu machen. Wir haben dieses Verfahren auch dieses Jahr beibehalten. Mit 51 Übernachtungen können wir weiterhin eine gute Frequentierung unserer Herberge vermelden. Von den 51 Pilgern waren 28 männlich und 23 weiblich. Ab Hof waren 10 Pilger unterwegs. Über die Via Imperii (Berlin, Leipzig u.a.) kamen 17, über den sächsischen Jakobsweg 14, über sonstige Wege 6 Pilger. Im Jahr 2019 konnten wir registrieren, dass vermehrt Pilger aus dem Raum Berlin bei uns übernachtet haben. Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass Jakobswege ab Berlin und Frankfurt/Oder inzwischen eine bessere Infrastruktur aufweisen. Einige Pilger haben als Ziel Santiago de Compostela gewählt. Ein langer Weg, ab Hof hat man noch ca. 4 Monate Pilgern zu Fuß vor sich. Mein ausdrücklicher Dank gilt wie in den Vorjahren der EL und den Pflegekräften des Alten-und Pflegeheims Am Klosterhof der Diakonie Hochfranken. Viele Pilger vermerken mit einem Eintrag im Gästebuch der Pilgerherberge wie es ihnen unterwegs ergangen ist und weisen immer wieder auf den überaus freundlichen Empfang und die nette Betreuung durch das Pflegepersonal bei der Schlüsselausgabe und der Einweisung in die örtlichen Gegebenheiten hin. unterwegs nr April 2020
35 PilGerstAtistik Obige Graphik zeit die Verteilung der Pilger auf die einzelnen Monate des Jahres. August und Juli haben wie immer die höchsten Zahlen, die den Spaniern zu verdanken sind. Die Nichtspanier und auch die deutschen Pilger bevorzugen die Monate Mai und Juni sowie September und Oktober. Die Sommermonate liegen dahinter zurück. Umfrage bei den deutschen Jakobus-Vereinigungen zum (Nicht geantwortet haben Ökumenischer Pilgerweg und Jakobusfreunde Passau für diese beiden wurden die letztjährigen Mitgliederzahlen eingetragen) 27 Vereinigungen ( - 1 zum Vorjahr) sind tätig. Diese haben zusammen Mitglieder (- 102 ggü. Vj). Die Bewegungen beruhen auf 292 Austritten (+ 34 ggü. Vj.), 76 Todesfällen (+ 20 ggü. Vj.) und 441 Eintritten (+ 1 ggü. Vj.). Differenzen zwischen 2019 und dem Vorjahr sind auf Bereinigungen der Mitglieder-Dateien zurückzuführen haben 22 Vereinigungen Credenciales ausgegeben ( ggü. Vj. bzw. 13,3 %). Die Ursachen sind vielfältig und waren schon Thema in den Gesellschaften und bei der Arbeitsgemeinschaft. Siehe dazu die Tabelle auf den folgenden Seiten 34/35. Ein kleiner Vergleich mit Spanien: 38 Gesellschaften und der Dachverband haben zusammen Mitglieder. Bis wurden Credenciales ausgegeben. Ein Blick auf Santiago zeigt erneut eine Zunahme der im Pilgerbüro registrierten Pilger. Die Gesamtzahl ist wieder gestiegen und lag bei ( , bzw. +6,2 %), deutsche Pilger waren es (+ 872, bzw. +3,4 %). Der Anstieg der Pilgerzahlen ist bei der Gesamtzahl prozentual höher als bei den deutschen Pilgern. Die deutschen Pilger liegen seit 2014 an zweiter Stelle der nichtspanischen Pilger hinter Italien und vor den USA. unterwegs nr April 2020
36 deutsche JAkobusvereiniGunGen unterwegs nr April 2020
37 deutsche JAkobusvereiniGunGen unterwegs nr April 2020
38 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Aktiva zum Anlagevermögen 943,00 Kasse 1.050,62 Forderungen 77,00 PayPal ,81 Liga Bank ,68 Liga Bank ,20 Liga Bank ,91 Summe Aktiva ,22 Passiva zum Ergebnisvortrag ,05 Vereinsergebnis ,05 Durchlaufender Posten PayPal 1.078,96 DurchlaufenderVR-pay 910,25 Verbindlichkeiten aus L+L 3.123,01 Summe Passiva ,22 Einnahmen-Ausgaben Rechnung 2019 Einnahmen Ausgaben Gewinn/Verlust Ideeller Bereich , , ,59 Spenden , , ,80 Vermögensverwaltung Zweckbetrieb , , ,44 Summe ,05 Spenden Einnahmen Spenden mit Zuwendungsbestätigung 1.605, Kleinspenden im Zusammenhang mit Pilgerausweisen und Mitgliedsbeiträgen (VJ 1522 mit 13604,65) ,80 Summe (VJ ,65) ,80 Spenden Ausgaben 2019 Weiterleitung zweckgebundene Spende Herberge Grañon 600,00 Übergabe der Jubiläumsspende für die Herberge in Rabanal 700,00 Summe 1.300,00 Rücklagen 62 Abs. 1 Nr. 3 AO keine Bildung einer zweckgebundenen Rücklage in 2019 Die beiden Rechnungsprüfer Peter Fischer und Alfred Rompel haben am mit der Schatzmeisterin Irmgard Weingärtner die Rechnungsprüfung durchgeführt und darüber einen Bericht erstellt. Die Prüfung der vorgelegten Unterlagen hat gezeigt, dass die Buchführung über die Einnahmen und Ausgaben sowie die Darstellung der Vermögenslage des Vereines vollständig, ordnungsgemäß und richtig erfolgten. Sie legten der Mitgliederversammlung nahe, dem Präsidium vollständige Entlastung zu erteilen. Außerdem empfahlen sie, der von der Schatzmeisterin vorgeschlagenen Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zuzustimmen. unterwegs nr April 2020
39 Aus unserer GesellschAft - JAhrestAGunG Die Graphik zeigt den massiven Rückgang der durch unsere Gesellschaft ausgegebenen Pilgerausweise in den letzten vier Jahren, obwohl die Zahl der deutschen Pilger weiterhin steigt (siehe S. 33). Das hat sich auf die Einnahmen ausgewirkt, besonders auch auf die Höhe der Kleinspenden (siehe S. 20). Eine Ursache dafür sind wohl auch Anbieter im Internet. Dank an Wolfgang Greubel für die Erstellung der Graphiken und Dank an Heribert Heisele, der die Zahlen dazu geliefert hat.. Bei der Jahrestagung wie immer sehr beliebt: der Pilgerhock. Einige Bilder dazu. Ohne die Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer kann die Tätigkeit des Vereines nicht sichergestellt werden. Joachim Rühl rief am Ende der Mitgliederversammlung alle Interessierten auf, sich zu melden. Aufgaben gibt es viele: Google-Terminkalender in der Homepage pflegen Archiv sortieren und auflisten Geburtstagsgrüße schreiben und mehr unterwegs nr April 2020
40 PilGerwelt Ein Blick ins Nachbarland Österreich Vier Jakobus-Vereinigungen gibt es derzeit: 1. Jakobusbruderschaft in Sulz im Wienerwald, ab Sommer Jakobusgemeinschaft Innsbruck, ab Jakobswege Österreich jakobswege-a.eu, bekommt Pilgerpässe von der Jakobusgemeinschaft Innsbruck 4. Jakobusgemeinschaft Salzburg, ab 2001, mit drei Zweigstellen, vergibt die meisten Pilgerpässe in Österreich. Im jahr 2019 waren es 730. Kooperationspartner der Jakobusgemeinschaft Salzburg in Österreich ist die Jakobus Gemeinschaft in Österreich, Innsbruck, Peter Lindenthal, ab 1997, bekommt Pilgerpässe von der Jakobusgemeinschaft Salzburg. Das Pilgerbüro in Santiago zählte Pilger aus Österreich. Quelle: Abschlußbericht 2019 der Jakobusgemeinschaft Salzburg Neue Pilger-Herberge Auf der Via lemovicensis, in den Landes 20 km nach Captieux, ist seit 2019 die Gîte de la Chapelle Saint-Loup de Vialotte als Herberge eröffnet. Die Kapelle gehört der Gemeinde Saint-Gor und wurde seit 30 Jahren nicht mehr benutzt. Die Association des amis de Saint-Jacques des Landes hat nun die Kapelle für fünf Jahre gemietet und als Pilgerherberge hergerichtet. In der Kapelle, die ihren religiösen Charakter bewahrt hat, gibt es nun acht Schlafplätze, in der Sakristei Toilette mit Dusche, im Schiff Eßplatz und Küchenecke. Für 2019 sind die Zahlen dazugesetzt. So kann man die Entwicklung leichter erkennen. unterwegs nr April 2020
41 PilGerstimmen Günter Müller Via Lusitana 2019 ( ), ein Weg quer durch Portugal, von Süd nach Nord, von Faro über Ourense nach Santiago de Compostela Fortsetzung Amendoeira da Serra bis Beja So gegen 8 Uhr bekam ich bei Dona Maria für unglaubliche 1,80 ein Frühstück (Kaffee, geröstetes Brot, Butter, Marmelade, Orangensaft). Nach einer herzlichen Verabschiedung folgte ich weiter der alten römischen Straße (Via XXII) in Richtung Beja. Keine Teerstraße, dafür breite Feldwege, leider mit viel Schotter belegt. Viele naturbelassene Flächen, wo Greifvögel, Rebhühner, Wiedehopf, Wachteln einen Lebensraum haben, aber dann auch größere Viehweiden mit Kühen und Schafen. Unterwegs das ärmlich wirkende Dorf Vale de Russin. Eine kleine Bar, von außen kaum als solche erkennbar, mit einer Inneneinrichtung aus einer anderen Zeit. Bei Kaffee und Orangensaft kam ich auch mit dem zufällig anwesenden Sohn der Betreiberin Dona Lisete Maria Ramos ins Gespräch. Thema war die Landflucht der jungen Leute. Dann tauchte auch der Ehemann auf. Zum Glück hatte ich nur noch 8 km bis Cabeca Gorda. Mit dem 14 Uhr 30 Bus fuhr ich von dort die restliche kurze Strecke bis Beja mit dem Bus, da ich nachmittags noch diese Stadt besichtigen wollte. Beja liegt erhöht und ragt aus einer fruchtbaren Ebene hervor. Die Kathedrale war verschlossen. Also leider nichts mit Besichtigen der Jakobusstatue! Übernachtet habe ich im Beja Hostel und hervorragend war das Abendessen im Restaurant Dom Dinis (allerdings nicht billig), Tipp: Rundgang und Besichtigen des Klosters Sao Francisco, der Kirche Igreja da Misericórdia. der Kirche Igreja de Santa Maria, den Dom (Sé) (Foto auf dieser Seite), des Regionalmuseums Núcleo Visigótico in der ehemaligen Kirche Santo Amaro, des Bergfrieds Torre de Menagem (errichtet von Dom Dinis I.), ca. 42 m hoch und damit der höchste Burgturm Portugals. Im Ort befinden sich römische Ruinen an verschiedenen Stellen : Beja bis Cuba Eine der letzten Flachetappen über ca. 21 km durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Viele Viehweiden, große kreisrunde Bewässerungsanlagen prägen die Landschaft. Nach Mittagspause in Sao Matias erreichte ich gegen 15 Uhr Cuba. Zunächst suchte ich das supermoderne Touristenbüro auf, wo man umfassend beraten wird und es einen Stempel gibt. Meine Unterkunft (Hospederia do Carmo) muss man als luxuriös bezeichnen. Das Besitzerehepaar spricht hervorragend deutsch, beide waren 15 Jahre in Deutschland beruflich tätig. Mitten in der Stadt steht ein großes Kolumbus Denkmal (soll angeblich Sohn der Stadt sein). Abends gute Einkehr in der Adega da Casa de Monte Pedra. Tipp: Sehenswürdigkeiten: Villa im Jugendstil der Familie Buralho im Zentrum der Stadt (erbaut um 1920), Convento de Cuba, Largo da Bica unterwegs nr April 2020
42 PilGerstimmen (Platz mit Monument im Zentrum) Kolumbus Denkmal, Tesouro da Igreja Matriz de Sao Vicente de Cuba (Kirche mit separater Ausstellung ihrer Kunstschätze, falls geöffnet) : Cuba bis Viana do Alentejo und Evora: Die bevorstehenden 25 km führen durch eine reizvolle Landschaft. Immer ein leichtes Auf und Ab, nicht sehr fordernd. Höhepunkt nach dem Ort Vila Ruiva ist sicherlich die Ponte Romana über den Ribeira de Odivelas.Die Ponte Romana ist ein beeindruckendes Bauwerk, mehr als Jahre alt und Teil der Römerstraße von Ebora (Evora) nach Pax Julia (Beja). Ein sehenswerter Ort ist unterwegs Albergaria dos Fusos, wo man auch gut einkehren kann. Bei Agua de Peixes kommt man am ehemaligen Landsitz der Familie Cadaval vorbei. Das Gebäude ist im maurisch-spanischen Stil erbaut und wohl dem Verfall preisgegeben. Beim Hineingehen nach Viana do Castelo fällt der Blick sofort auf das Castelo mit der imposanten Wehranlage. In der Wehranlage befindet sich das Touristenbüro sowie die Igreja de Nossa Senhora da Anunciação, die man unbedingt besichtigen sollte. Besonders gefallen hat mir das Portal aus Marmor. Die freundlichen mehrsprachigen Herren im Touristen-Büro gaben mir den Rat mit dem Bus nach Evora zu fahren, da der Weg nicht so interessant sei und womöglich Großgrundbesitzer bei Valverde Probleme mit einer Wegsperre machen könnten. Gesagt getan! Dafür ein Tag Aufenthalt in Evora mit ausreichend Gelegenheit zum Besichtigen und Ausruhen : Evora Untergekommen bin ich für zwei Übernachtungen in der Jugendherberge (Pousada de Juventude). Besser kann man es nicht treffen! Zentral gelegen in der Fußgängerzone, ruhiges geräumiges Zimmer mit Blick auf historische Gebäude. Tat gut ein Tag ohne Rucksack. Evora ist natürlich touristisch geprägt, kein Wunder bei der Lage und den Sehenswürdigkeiten. Was sich bisher nicht erfüllte, war die Hoffnung jetzt doch einmal einen Mitpilger zu treffen. Dafür mußte ich noch in paar Tage Geduld haben. Unweit der Unterkunft war vormittags Markt. Die Möglichkeit durch einen Markt zu schlendern, lasse ich nie aus. Später dann Besichtigen der Kathedrale Se de Evora, des Diana-Tempels (Foto auf dieser Seite) und der nicht weit davon entfernten mit Fliesen (Azulejos) geschmückten Kirche Igreja dos Loisos dos Duques do Cadaval e Convento do Loios. Und natürlich blieb Zeit für Kaffee, Sagres oder Superbock und gutes Essen. Die Altstadt ist eben Weltkulturerbe. Deshalb sind viele Touristen und Gruppen in der Stadt. Tipp: Die engen Gassen abseits der Sehenswürdigkeiten, kleine nette Restaurants in der Nähe des Römischen Aquäduktes. In den Bögen des Aquäduktes befinden sich Geschäfte, Cafes, teilweise sind Häuser integriert worden. unterwegs nr April 2020
43 PilGerstimmen : Évoramonte Estremoz, 26km: Super Frühstück, noch ein nettes Gespräch mit dem Besitzerehepaar und dann geht es hinunter ins Dorf, aus dem Ort hinaus, über die Autobahn IP2 und dann ist man für längere Zeit in mittelgebirgsähnlicher Landschaft unterwegs. Es ist heiß geworden, doch noch blühen die weißen Zistrosen, aber kleine Bachläufe sind schon trocken und Pfützen, die noch nicht ausgetrocknet sind, werden von Insekten belagert. Hin und wieder läuft man durch Korkeichenwälder, dann auch durch Kiefernbestände, schließlich kommt man nach einem langen Abstieg an einer Farm vorbei zu einem kleinen Stausee mit Fröschen und vielen Enten. Vor lauter Schauen habe ich dann eine Markierung verpasst und mich das erste Mal so richtig verlaufen. Weiter durch Korkeichenbestände, später durch hohes Gras an einem Bach und einer Schafherde vorbei zum Dolmen "Anta de Entre Águas". Über eine Landstraße immerzu leicht bergauf bis Estremoz. Ins Zentrum gelange ich über die Porta dos Currais. An der 1. Bar 50m hinter dem Stadttor bin ich hängen geblieben. Nach Bezug meines Zimmers in der Residencial Miguel José machte ich trotz meiner Müdigkeit einen Stadtrundgang. Estremoz ist hoch gelegen, geprägt vom Marmor, vielleicht dadurch auch reich geworden und geschichtsträchtig. Letztendlich bin ich zur mittelalterlichen Anlage hinaufgestiegen um die Igreja de Santa Maria do Castelo (Foto links)anzuschauen. Eine Aufseherin erlaubte mir auch die Capela da Rainha Isabel anzusehen, auch wenn gerade restauriert wird. Dann ist da noch der Torre de Menagem Torre das Tres Coroas : Alter do Chão Alpalhão, 33 km: Ganz früh gings los. Erleichtert wurde das laufen, da gelbe Pfeile vorhanden waren. Höhepunkt vormittags die beiden römischen Brücken vor Crato (Ponte Velho do Prado über den Ribeira do Prado) und Ponte do Choconal (über den Ribeira do Choconal). Leicht bergauf nach Crato. Zeit für eine kurze Rast. Crato ist bekannt, da hier einige Zeit der Johanniter- bzw. Malteserorden seinen Sitz hatte. Bei einem verlassenen Fabriksgelände haben sich auf dem Dach und am Schornstein zahlreich Störche einquartiert, da wird heftig geklappert. Nach ca. 3 km weiter an der Straße entlang gelangt man nach Flor da Rosa (Foto rechts), einst eine mächtige Klosteranlage, heute luxuriöse Pousada. Dann nochmals 1 km Straße, bevor es durch ein Korkeichengebiet bis nach Vale do Peso geht. Im Dorfcafe Plausch mit Einheimischen. Einer kann immer etwas deutsch (viele waren ja nach 1964 als Gastarbeiter in Deutschland). Musste dann höllisch aufpassen, da Markierungen wegen großflächiger Rodungsarbeiten verschwunden waren. Hier treten erstmals massiv Eukalyptuswälder auf. Danach folgt aber wieder ein herrlicher Weg bis Alpalhão, welcher hier gleichzeitig Wanderweg ist (GR40) (Foto S. 40 oben). Korkeichen, Blumen, Granitfelsen und zuletzt noch ein schön aufgemachter Jakobusbrunnen mit gemalter Jakobsmuschel. Quartier im Hotel Monte Filipe bei gutem Komfort. unterwegs nr April 2020
44 PilGerstimmen Der Weg führt entlang der Straße und einer Autobahn; Castelo Branco ist schon zu erahnen und am Horizont tun sich immer mehr Berge auf, zum Teil noch schneebedeckt. Ob das die Grenze zu Spanien ist? Ich trotte so vor mich hin, heiß ist es zudem, aber irgendwann nach Durchschreiten eines Industriegebietes befinde ich mich in der Altstadt. Ich komme direkt an der modernen Igreja de São Tiago vorbei, leider verschlossen. (Foto ganz unten) Nach Einquartierung im preisgünstigen Hotel Império do Rei machte ich trotz müder Beine einen Rundgang durch die sehenswerte Kleinstadt. Besonders eindrucksvoll ist der Jardim do Paco Episcopal, wohl eine der schönsten Gartenanlagen in Portugal. Statuen der portugiesischen Könige, der Apostel und der Päpste sind zu sehen. Und natürlich gibt es auch ein Castelo. Anmerkung: Die Bergregion im Zentrum Portugals im Umland von Castelo Branco wird regelmäßig von Waldbränden heimgesucht. Bei zwei Bränden im Sommer und im Herbst 2017 starben dort 106 Menschen. Jetzt im Juli 2019 war die Feuerwehr mit rund Leuten und 400 Fahrzeugen im Einsatz. Am gefährlichsten war die Lage in der Gemeinde Vila de Rei. Dort erstreckte sich das Feuer über 25 Kilometer Covilha Belmonte, 22 km: Üppiges Frühstück, gelbe Pfeile! Ab Canhoso bis Belmonte wunderschöne Landschaft. Höhepunkt unterwegs die Ponte Romana. Belmonte muss man sich mit 150 Höhenmeter Aufstieg erkämpfen Villa Velha de Rodao Castelo Branco, 33 km Nach einem schnellen Frühstück um 7 Uhr zog ich los. Heute wohl ständig bergauf und dann die vielen km. Eine Zeitlang lag mein Blick auf dem riesigen Firmengelände der Papierfabrik am Ortsrand. Ein Stück entlang der N18, dann zweigt der Weg ab in eine schmale Teerstraße. Leicht bergauf, vorbei an Oliven, Steineichen und Schafherden. Wieder bin ich allein unterwegs. Nicht mal Einheimische sehe ich in den nächsten Stunden. Dann kam ein heftiger Aufstieg. Dafür aber herrliche Ausblicke Richtung Tejo. Inmitten von Kiefernwäldern ging es auf und ab. Die Markierung war gut, heute sehe ich auch die blauen Markierungen, die nach Fatima weisen. (Foto unten) Pause im etwas größeren Dorf Ort Cebolais de Clima. In der Bar, gleichzeitig Minimarkt, lasse ich mich nieder. Gespräch mit einem junger Portugiesen auf Heimaturlaub. Er arbeitet in einem Hotel in der Schweiz. Heutzutage muß man in die Schweiz oder nach Luxemburg um Geld zu verdienen. unterwegs nr April 2020
45 PilGerstimmen Für mich war heute der Höhepunkt die Besichtigung der Igreja de Sao Tiago. Als Pilger ist der Eintritt frei. Über dem Eingang eine kleine Jakobusstatue (Foto rechts). An der Chorwand der Kirche ein Fresko (14.Jh.): der Pilgerapostel Jakobus zwischen Maria mit Kind und Petrus (Foto links). Belmonte ist eines der zwölf historischen Dörfer, den Aldeias Históricas de Portugal, und ist auch Teil der Rede de Judiarias, der Route der portugiesischen Judenviertel. Und Belmonte ist der Geburtsort des bekannten Seefahrers Pedro Alvares Cabral ist. Belmonte lädt ein zum Besichtigen, zum Verweilen und zum Nachdenken Belmonte Guarda, 28 km Hinaus aus der Stadt, auf sandigem Geläuf weiter durch eine Weidelandschaft bis zum Dorf Vela. Nach Vale wurde es hügeliger und also anstrengender, denn es war wieder heiß in dieser Bergwelt. Im Bergdorf Albadeiros leben nur noch alte Menschen, man sollte besser sagen die halten die Stellung. Es gibt Strom, Wasser, aber sonst keinerlei Infrastruktur. Es wurde felsiger und leider wieder kahle Landschaft mit Resten verbrannte Bäume. Es ist gut markiert, aber viele Richtungswechsel zwingen zum aufpassen Dann die 1000m Marke, ein 360 Grad Rundumblick. Überall blüht Ginster, ganze Berghänge leuchten gelb. In Vale de Estrela eine Bar. Das halbe Dorf scheint dort versammelt. Ganz überraschend sitzen auch zwei deutsche Pilger in der Bar, Mutter und Sohn. Die Mutter hat Knieprobleme. Guarda liegt auf 1060m Meereshöhe und ist die höchst gelegene Stadt in Portugal. Stattliche Granitsteingebäude im Zentrum der Altstadt. Ganz im Mittelpunkt und von einem großen Platz umgeben die Kathedrale Sé aus dem 14. Jh. (unbedingt besichtigen, drinnen Pilgerstempel). Sehenswert auch der Torre de Menagem, einziges Überbleibsel eines Schlosses aus dem 12. Jh. Ein jüdisches Viertel gibt es auch. Der Tag lasse ich in einer Bar, dann in einem Restaurant ausklingen. Fotos: Günter Müller Fortsetzung letzter Teil folgt. unterwegs nr April 2020
46 PilGerstimmen Josef Zull und Egon Heinisch aus Grafenrheinfeld sind in Rom angekommen. Egon Heinisch berichtet: Ich bin in Donauwörth am 10.April 2012 gestartet und in Jahresetappen von ca. 2-3 Wochen gelaufen.. Ab Augsburg habe ichdann den gezeigten vergoldeten Schlüssel als Pilgerzeichen mitgetragen. Auf dem E5 über die Alpen, Bozen, Gardasee bis Verona, war eine Sackgasse, leider. Ab Trento Wiedereinstieg in Der Pilgerweg nach Rom über Padua, Bologna. Ab Bologna hat mich dann mein Pilgerbruder Josef nach Assisi begleitet und im Jahr darauf am 21.Sept.2017 haben wir Rom, Vatikan, Petersdom und alle sieben Hauptkirchen erreicht. Der Gezeigte Schlüssel ward in allen Weihwasserkesseln eingetaucht. Es gibt in Rom ein Pilgerbüro, mit einem deutschsprachigen Mitarbeiter Christoph, der uns sehr weitergeholfen hat. Die Papstaudienz haben wir als VIP (Fußpilgerprivileg), auf der Ebene, wo Papst Franziskus sitzt, sehr beeindruckt genossen. Übernachtet haben wir unweit des Vatikan mit wunderbaren Blick auf die Kuppel des Petersdoms. Die Pilgerschaft mit dem richtigen Buch kann man nur empfehlen. Wir bitten um nachträglichen Eintrag in Angekommen. Schreiber und Unterwegs- Mitleser Egon Heinisch PS. Ab 3.Dez.2006 von Grafenrheinfeld aus sind wir zu dritt am in Santiago de Compostela in Etappen angekommen. Gerhard Waigand hat am 14. Januar 2020 geschrieben: Als Vertreter der Jakobusgesellschaft von Vézelay (Amis et Pèlerins de Saint-Jacques de la Voie de Vézelay) freue ich mich, Ihnen folgende Mitteilung machen zu können: Ende 2019 haben die fünf Jakobusgesellschaften entlang der "via lemovicensis" eine neues Webportal eingerichtet, das alle Informationen für diesen Weg aus einer Hand anbietet. Man findet auf diesen Seiten den kompletten Weg von Vézelay bis Saint-Jean-Pied-de-Port zum Download in allen gängigen digitalen Formaten. Desgleichen findet man alle Informationen zur gesamten Infrastruktur des Weges (Unterkünfte, Pilgerherbergen, Geschäfte, Bars, Cafés, Restaurants, usw.) auch auf deutsch. Die entsprechenden Dateien können gratis downgeloadet werden. Eine Anleitung zur Installation und Nutzung der Daten auf den gängigen Plattformen ist ebenfalls vorhanden. Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie diese Information für interessierte Pilger über folgenden link auf ihren Webseiten zugänglich machen könnten: < Im Namen der fünf Jakobusgesellschaften entlang des Weges von Vézelay grüße ich Sie ganz herzlich und bedanke mich für Ihre Kooperationsbereitschaft. Bernhard Kienzler, Präsident. unterwegs nr April 2020
47 PilGerstimmen Norbert Brust, Agen 30 x 30 cm, Radierung. Exemplare sind zu erwerben. Info und Preise unter mail <fam.brust@t-online.de> Hans-Jörg Bahmüller schreibt zum Bericht über das Treffen der AGdJV in unterwegs Nr. 115 S. 55: Ich habe weder was mit Outdooractive, noch mit Openstreetmap zu tun, deshalb wundert es mich schon, dass ich in diesem Zusammenhang genannt werde. Für die Tracks, die ich für Jakobswege in ganz Europa erstellt habe, brauche ich diese Plattformen nicht, habe aber schon mehrfach festgestellt, dass Kopien meiner Tracks ungefragt dort eingestellt worden sind. Damit die Leser meine Tracks nicht vergeblich unter Openstreetmap suchen, wäre ich für eine Berichtigung im nächsten "Unterwegs" dankbar. Zwei Tabellen zeigen die Beliebtheit der einzelnen Wege: < und < Die erste Statistik zeigt, wie oft die einzelnen Wegeseiten aufgerufen werden. Die zweite Statistik zeigt, wie oft der zugehörige Track-Download aufgerufen wird (1. Zahl) bzw. wieviele Trackdateien heruntergeladen wurden (2. Zahl). Die Wegeseiten unter < und < die ich zusammen mit Beate Steger pflege, wurden in den letzten 5 Jahren über eine Million mal aufgerufen.vielen Dank und Grüße! unterwegs nr April 2020
48 herbergen 10 Jahre Pilgerquartier Marktoberdorf Mit dem 10-Jährigen Jubiläum des Pilgerquartiers in Marktoberdorf geht auch für uns - Elfie und Erhard Geipel die Zeit als Herbergseltern zu Ende. Für die Weiterführung der Herberge hat sich ein jüngeres Ehepaar gefunden, sodass für die Jakobspilger auf dem Münchner Jakobsweg, Marktoberdorf als Übernachtungsstation erhalten bleibt. (Tel. Nr unverändert) Die neuen Quartiergeber, die seit März 2020 die Herbergsbetreuung gestartet haben, heißen: Heidi Hübner-Weiß und Joachim Weiß. Beide waren schon selbst mehrfach auf dem Jakobsweg unterwegs und Heidi hat zudem Herbergserfahrung als Hospitalera in Spanien gesammelt. Den Beiden wünschen wir viel Erfolg und viel Spaß mit den Pilgern auf dem Münchner Jakobsweg. Für uns gehen zehn spannende und erlebnisreiche Jahre zu Ende, die wir nicht missen möchten. Die Betreuung der Pilger war ein Geben und Nehmen. Die investierte Zeit hat sich durch die vielen netten Gespräche und Begegnungen mehrfach ausgezahlt. Neben dem allgemeinen Rat zum Pilgerweg war auch manch tröstendes Wort gefragt. Mit den vielen unterschiedlichen Menschen kam nie Langeweile auf. Gerne haben wir unsere eigene Pilgererfahrung an all denen weitergegeben. Seit unserem ersten Kontakt mit dem Jakobsweg Mitte der neunziger Jahre ist bis heute kein Jahr vergangen, in dem wir nicht selbst auf dem Pilgerweg quer durch Europa unterwegs waren. Im Jahr 2009 haben wir unseren Traum, selbst eine Pilgerherberge zu betreiben, in Marktoberdorf in die Realität umgesetzt haben. Jetzt, am Ende unserer Herbergselternzeit blicken wir auf über 3000 Pilgerbegegnungen zurück, aus denen viele Freundschaften entstanden sind. Einige der Pilgerinnen und Pilger haben sich nach einem Aufenthalt bei uns spontan entschlossen, sich für eine Herbergsvertretung während der Saison zur Verfügung zu stellen um uns die Freizeit für eigene Pilgertouren zu ermöglichen. All unseren Vertretern sei an dieser Stelle herzlichst gedankt. Ein großes Dankeschön gilt auch denen, die uns beim Start unseres Herbergsprojektes beraten und unterstützt haben. Drei Namen sind hier besonders zu erwähnen: Monika und Reinhold Hanna aus München, Bruno Kunz aus Rapperswil und Andreas, der mit seiner Frau Lili bereits über 10 Jahre die Pilgerherberge Le Grangé bei Giscaro in Südfrankreich mit Erfolg betreibt. Elfie und Erhard Von links nach rechts: Joachim Weiß und Heidi Hübner-Weiß, Elfie und Erhard Geipel. Foto: Privat Herbergseltern gesucht: Asso Bordeaux Compostelle vom Kontakt <contact@bordeauxcompostelle.com> Hospitalité Saint-Jacques in Estaing: Kontakt : Léonard T : La Coquille-Sorges und Périgueux auf der Via Lemovicensis Info < oder <jaques.gautraud@orange.fr> Gîte pèlerins de Gramat, via podiensis. Info: Thérèse et Jean-Noël Rene.T: 0033 (0) mail: <bethanie.dalzou@gmail.com> : < unterwegs nr April 2020
49 termine und mehr Der Jerusalem Weg - Eine Wanderreise im Heiligen Land Auf den Spuren Jesu durch Galiläa und die judäische Wu ste nach Jerusalem tägige Flugreise mit Pfarrer Dr. Oliver Gußmann und Pilgerbegleiterin Maria Rummel Ausführliche Informationen zum Reiseveraluf mit Anmeldeformular zu erhalten beim Pilgerzentrum Nürnberg, Jakobsplatz 1, Nürnberg - T: mail: <pilgern@jakobskirche-nuernberg.de> Samstagspilgern in Oberfranken 2020 An sechs Samstagen im Jahr 2020 lädt Pfarrer Michael Thein zu bgleiteten Tagespilgertouren ein. Die Etappen sinf zwischen 17 und 22 km lang. Zum Programm gehören eine Andacht in einer Kirche zu Beginn und zum Abschluß und geistliche Impulse unterwegs. Jede der Etappenstationen ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. 13. April (Ostermontag): Pegnitz - Betzenstein 23. Mai: Betzenstein - Gräfenberg 27. Juni: Gräfenberg - Kalchreuth 25. Juli (Jakobustag): Kalchreuth - Nürnberg August: Sommerpause 26. September: Nürnberg - Schwabach 17. Oktober: 2. Pilgerforum Nürnberg St. Jakob 21. November: Nürnberg - Roßtal Die Treffpunkte und genauen Uhrzeiten sind jeweils zeitnah zu finden unter < oder unter < Ein Pilgerstammtisch trifft sich an jedem ersten Freitag im Monat um 18 Uhr im Glenk-Garten, Eichelweg 12, Bayreuth. Cursos Internacionales de la Universidad de Santiago de Compostela Curso Camino de Santiago - Camino Norte 25 mayo - 5 junio 2020 Erste Woche Programm an der Universität Santiago: Sprachkurs, Seminare... Zweite Woche auf dem Weg von Mondoñedo bis Santiago de Compostela. Curso Camino de Santiago - Via de la Plata 28 septiembre - 9 octubre 2020 Erste Woche Programm an der Universität Santiago: Sprachkurs, Seminare... Zweite Woche auf dem Weg von Verín bis Santiago de Compostela. Einschreibung < Michael Kaminski, Pilgern quer durch s Jahr - 12 Wege fu r die Seele Das Buch erschien am 15. Oktober Siehe unterwegs Nr. 114, S. 53 Kaminski stellt sein Buch in mehreren Orten vor. Hier noch ein Termin: , Uhr in Pappenheim im Kulturhaus unterwegs nr April 2020
50 termine / JerusAlemweG Jerusalemweg Nach mehrjähriger Entwicklung ist die gesamte GPS Route von Spanien bis Jerusalem fertig! Somit gibt es seit Januar 2020 eine durchgehende Route (außer durch Syrien) für über Kilometer, von Finisterre bis Jerusalem! GEFÜHRTE PILGERREISEN AM JERUSALEMWEG Für die geführten Pilgerreisen wurden die 15 Länder in sieben einzelne Reiseabschnitte eingeteilt, die unabhängig voneinander gebucht werden können. Die schönsten Etappen des Weges wurden ausgewählt und werden von uns, in Zusammenarbeit mit jeweils örtlichen Reiseleitern, geführt. In ausgewogener Kombination von zu Fuß (10 15 km / max. 20 km pro Tag) und mit Bus gibt es erstmals die einzigartige Möglichkeit, alle Höhepunkte des gesamten Weges von Spanien bis in das Hl. Land persönlich zu erleben. Reisedauer ist jeweils 10 bis 14 Tage. Der Weg führt die Teilnehmer Richtung Osten, dem Sonnenaufgang symbolisch dem Leben entgegen, während sie sich Schritt für Schritt am Weg zur bedeutendsten Pilgerstätte der Christenheit befinden: Jerusalem Schnittpunkt der Religionen! AUFSTELLUNG VON FRIEDENSTAUBEN Einladung zum Mitpilgern: In Donauwörth zur Jerusalemweg-Eröffnung im Zuge eines ökumenischen Kirchtags! Gemeinsame Pilgerung findet am Do.14. Mai 2020 ab 09.00h statt, die feierliche Aufstellung der Friedenstaube mit Festakt am Donauspitz am Fr. 15. Mai h. Umfangreiches Programm am Kirchtag mit Musik,Vorträge, etc. bis Sonntag 17. Mai 2020 Einladung zum Mitpilgern: Kloster Waldsassen zur Eröffnung des Jerusalemweges anlässlich einer Europawoche! Beginn: Gottesdienst in der Klosterkirche am Sa. 27. Juni h, Festakt, feierliche Aufstellung und Segnung der Friedenstaube mit Schirmherrin Monika Hohlmeier MdEP. Anschließend gemeinsame Pilgerung mit Einbindung des Via-Porta-Pilgerweg. Tagesabschluss mit den Schwestern im Klostergarten, Kräuterbüfett, Abendessen, gemütliches Beisammensein und die Europawoche bietet umfangreiches Programm, Konzerte, etc. Information < und Mail: <info@jerusalemway.org> Links: Bierdeckel aus Paderborn, gefunden von Ulrich Boom. Rechts: Jakob zur See in Aarhus, entdeckt von Hans-Jürgen Arens. unterwegs nr April 2020
51 Sandy Brown, Camino de Santiago Camino Francés Guide and Map Book includes Finisterre finish. Guide 304 S. + Map Book 144 S., durchgehend farbig, kt. In gemeinsamer Plastikhülle. Cicerone Kendal UK, ,95 Reverend Sandy Brown aus der Nähe von Seattle ist, angeregt vom Pilgerbuch Paulo Coelhos, den Camino Santiago 2008 gegangen. Seitdem ist er mehrere 1000 km auf Pilgerwegen Spaniens, der Schweiz und Italiens gegangen. Auf seinem Blog berichtete er davon. Mit seinem vorliegenden Werk hat der Verlag wohl den umfangreichsten Führer zum spanischen Hauptweg geschaffen. Das Gewicht von 520 gr zeigt es an. In der umfangreichen Einführung spricht das Kapitel What makes the Camino Francés special? besonders an. Der Führer hat den Weg bis Santiago (784 km) in 5 Sektionen mit 32 Etappen eingeteilt. Eine 6. Sektion mit 3 bzw. 4 Etappen führt über Finisterre nach Muxia (90 km). Zu jeder Sektion bietet der Autor einen allgemeinen Überblick. Zu jeder Etappe gibt er umfangreiche Informationen: Start und Ziel, Distanz, Aufstiegs- und Abstiegshöhen, Schwierigkeit, Zeit, Herbergen, wo nötig auch der Anteil in % auf Asphalt. Zu jeder Etappe gehört ein Höhenprofil, zu größeren Orten ein Plan mit eingezeichneten Herbergen und Unterkünften, deren Adressen und Informationen zur Geschichte des Ortes. Diese Angaben sind bei allen Orten und Herbergen farbig hervorgehoben. Zu den Herbergen gibt es ebenfalls vielfältige Angaben bis hin zur Internet-Adresse. Die Wegbeschreibung selbst ist knapp und präzise mit Entfernungs- und Höhenangaben. Die Tabellen am Ende des Führers sind hilfreich zur Planung. Einmal findet man von Ort zu Ort die Entfernungen, auch kumuliert; zum andern eine Liste der Feste, die übers Jahr am Camino gefeiert werden. Der eine kann seine Pilgerzeit so legen, daß er möglichst viele mitfeiern kann; der andere so, daß er möglichst ausweicht. - Das Map Book bietet nach einer Etappenübersicht ausschließlich Karten, Stadtpläne, Höhenprofile. In den Karten und Plänen sind alle Unterkünfte eingezeichnet, ebenso andere Dienstleistungen. Allerdings fehlen die Adressen. Im Grunde könnte man aber allein mit dem Kartenbuch losziehen, wenn die Lage-Angaben in den Karten reichen. Das Gewicht des Buches mag abschrecken, aber die sehr umfangreichen Informationen sind ein Gewinn, für den, der zuhause immer wieder seinen Weg erinnert und sein Wissen auffrischen will. Michelin, Camino de Santiago (Camino francés). 20 x 11,5 cm, 96 S. Karten 1 : , Höhenprofile, 5 Stadtpläne, Stempelfelder, geheftet. Michelin Nr. 160, ,99 Michelin, Chemins de Compostelle Le Puy-en- Velay > St.-Jean-Pied-de-Port. 20 x 11,5 cm, 92 S. Karten 1 : , Höhenprofile, 5 Stadtpläne, Stempelfelder, geheftet. Michelin Nr. 161, ,99 Auf dem büchertisch unterwegs nr April 2020
52 Auf dem büchertisch Die beiden Kartenhefte bieten jeweils auf einer Doppelseite rechts die Michelin-Karte 1: mit dem eingezeichneten Wegeverlauf, gegenüber das zugehörige Höhenprofil mit den eingezeichneten Herbergen und weiteren markanten Punkten, auch mit weiteren Symbol-Angaben wie Informationsbüros, Haltestellen, Einkaufsmöglichkeiten und mehr. Unter dem Profil sind die Adressen der Herbergen mit web-adresse, Telefon, den jährlichen und täglichen Öffnungszeiten und den Kapazitäten zu finden. Ein eingeschobenes Kärtchen zeigt die Lage der Etappe auf dem Gesamtweg mit den zurückgelegten und noch ausstehenden Kilometern. Die Stempelfelder dürften ausreichen. Der Index der Ortsangaben verweist auf die jeweilige Etappe. Die Legende sind mehrsprachig, auch in deutsch. Die Kartenhefte sind nicht nur für Fußpilger sehr geeignet, sondern auch für die Fahrradpilger. Er findet alle Straßen rechts und links vom Pilgerweg und braucht weiter kein umfangreiches Kartenmaterial. Zusätzlich findet der Pilger noch ausreichend Stempelfelder für seinen Weg. Beide Kartenhefte sind zu empfehlen. Association Belge des Amis de Saint Jacques de Compostelle, Via Mosana de Aix-la-Chapelle à Namur et Variante Maastricht Jupille (in der Reihe Topo-guide Chemnin de Saint -Jacques-de-Compostelle en Belgique), 64 S., Karten 1 : , zahlreiche Farbbilder, kt. 2019, amis@stjacques.ws 15 Der Führer (in französisch) stellt zunächst den Apostel Jakobus und die Entstehung der belgischen Gesellschaft vor und weist hin auf den Sinn des Pilgerns. Zwei Seiten listen die Route und ihre Varianten von Ort zu Ort mit km-angaben und kumulierten km auf. Die Hauptstrecke von Aachen nach Namur,ißt 142,7 km. Die einzelnen Beschreibungen der Wegabschnitte beginnen neben der kumulierten km-angabe mit Hinweisen auf Einkaufsmöglichkeiten, Bus- und Bahnstationen. Kulturelle Hinweise sind in blau hervorgehoben. Die topographischen Karten sind in der Mitte des Buches gebündelt. Man kann sie so leicht herausnehmen und unabhängig vom Buch verwenden. Zahlreiche Fotografien sind hilfreich im Rahmen der Wegbeschreibung. Für die Pilger aus West- und Norddeutschland ist diese Verbindung auf dem Weg nach Vézelay oder Paris sehr brauchbar. Die Rückseite des Buches zeigt eine Übersichtskarte mit allen Jakobswegen, die Belgien durchqueren. Sächsischer Jakobsweg an der Frankenstraße (Hg.) Jens Pönisch, Jakobswege Erzgebirge/Vogtland, 10 x 23 cm, 122 S., Karten (meist 1: etwa), Wegbeschreibungen mit Hinweisen für Radfahrer und Pilger mit Wanderanhängern, Ringbindung 2019, 8, zzgl. unterwegs nr April 2020
53 Versand. Bestellung: Sächsischer Jakobsweg e. V., c/o Heinz- Werner Lehmann, Bersarinstraße 46, D Chemnitz Das Heft im Querformat und mit Ringbindung zeigt den Sächsischen Jakobsweg von Dresden bis Hof mit den Varianten Jakobsweg Böhmisches Erzgebirge (Kadañ Annaberg-Buchholz) und die Fortsetzung Jakobsweg Silberberg (nach Hischfeld zum Hauptweg) sowie den Pilgerweg St. Anna (Jahnsdorf Lößnitz. Die Karten zeigen den Wegverlauf sehr gut. Die Beschreibung der Etappen, unterteilt in kürzere Abschnitte, die jeweils mit einer Kurzübersicht beginnen (Start- und Zielort, Infrastruktur). Für Radfahrer und Pilger mit Wanderanhängern sind Hinweise eingefügt. Eine Liste mit Pilgerherbergen und pilgerfreundlichen Unterkünften beschließt den handlichen Wegführer. Thorsten Hoyer, Via Regia Pilgerweg von Görlitz nach Vacha. 192 S., 30 Kartenskizzen 1: , 19 Höhenprofile, 5 Stadtpläne, ausklappbare Übersichtskarte, GPS-Tracks zum Download, PUR-Klebebindung. Outdoor TB 288, Conrad Stein Verlag Welver 2. Überarbeitete Aufl ,90 In 19 Etappen beschreibt der Autor den 450 km langen Weg von Görlitz an der polnischen Grenze bis Vacha kurz vor der Landesgrenze von Thüringen und Hessen. Die alte Via Regia, die Königsstraße wird schon 1252 erwähnt. Sie verband Frankfurt mit Krakau. Nach der friedlichen Revolution entstand der vorliegende Abschnitt neu als Ökumenischer Pilgerweg und als Jakobsweg; die Markierung mit der Jakobsmuschel zeigt es an. Nach den lesenswerten besonders der Abschnitt zu den Übernachtung Einführungen beginnt die Wegbeschreibung zu den Etappen. Sehr übersichtlich jeweils am Beginn die Angaben zu Entfernungen, Höhen, und den Möglichkeiten in den Orten anhand von Symbolen. Am jeweiligen Ort stehen dann die ausführlichen Angaben. Besonderheiten sind farblich hervorgehoben; diese wäre auch für die Stadtgeschichten wünschenswert. In Görlitz wäre für die Pilger ein Hinweis auf die Kathedralkirche St. Jakobus sinnvoll, auch wenn sie nicht am markierten Weg liegt. Nicht so recht einleuchtend ist die Darstellung der Höhenprofile, vor allem, wenn diese unmittelbar unter der zugehörigen Karte stehen. Auf der Karte orientiert man sich in Gehrichtung von Ost nach West; im Höhenprofil muß man in der Gegenrichtung von West nach Ost schauen. In der vorderen Gesamtkarte in der Klappe ist es besonders irritierend. Der Autor hat zum Schluß den Wunsch an die Pilger, den Weg zum Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Auf das Ziel kommt es schließlich an. Bonifatiuswerk, Kirche im Kleinen Pilgern, 10,5 x 7,4 cm, 26 S., geh. Gegen Spende beim Bonifaiuswerk Das winzige Heftchen fragt nach Pilgern oder Wallfahren?, nach Pilgern oder Wandern? Und gibt darauf überzeugende Antworten. Eine Bildmeditation vor einer Pilgerstatue, Gedanken zu Fremde und Ferne, zu Pilgerwegen und Pilgerzielen, zu Weg und Ziel führen in die Tiefe. Auf dem büchertisch unterwegs nr April 2020
54 Auf dem büchertisch Schließlich gibt es Kontaktadressen für die (deutschsprachige) Pilgerseelsorge in Assisi, Rom, Santiago de Compostela, Jerusalem und Lourdes. Ein Gebet für Pilger und Suchende ist ebenfalls zu finden. Nur wer sich traut, erlebt, wie der Horizont sich weitet. Ralph Kunz, Pilgern Glauben auf dem Weg. 278 S., kt. Forum Theologische Literaturzeitung 36, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig Ralph Kunz (Jg. 1964) ist Professor für Praktische Theologie mit den Schwerpunkten Seelsorge, Predigt und Gottesdienst an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich. Die Pilgerszene wächst seit den 1980er Jahren, sie ist seit den 2000er Jahren ein Hype geworden. Das weckt die Aufmerksamkeit der Wissenschaften. Nicht nur Theologie, auch Soziologie, Ethnologie, Kulturwissenschaft und Marktforschung interessieren sich. So stürzt sich der Theologe Kunz in das Abenteuer Pilgern, schließlich ist es eine alte kirchliche Praktik. Einem prominenten Pilger wie HaPe Kerkeling gelingt es zwar andere vom Pilgern zu überzeugen. Letztlich aber ist es für Kunz doch die Gemeinschaft der Pilger, die wirbt, die einlädt, Erlebnisse und Erfahrungen zu machen (S. 17 f). Dabei geht es auch um Weg und Ziel. Ist der Sog des Zieles noch gegeben oder hat der Weg einen Eigenwert? Der Autor betrachtet dann Bilder des Pilgerns und Typen des Pilgerns. Biblische Erzählfiguren und Bildtypen der Wallfahrt kommen dabei in den Blick. Und es gibt kritische Rückfragen an den postmodernen Pilger. Führt die Vermeidung von Festlegung (Spaziergänger, Vagabund, Tourist, Spieler) zu einer Kultur der Unverbindlichkeit? Die religiöse Praktik des Pilgerns ist vom Ziel her definiert. Am Ende seiner Wanderung erwartet den Pilger ein heiliger Ort. Und der Ort ist kritisch zu betrachten. Die Tempelreinigung durch den Pilger Jesus zeigt es. Es gibt gute theologische Gründe der Ortsverhaftung des Heiligen zu misstrauen (S. 96). Kunz zieht dann Linien für eine Pilgertheologie (fürs Fußvolk). Sie ist neben Ratgeberliteratur, einer wissenschaftlichen Untersuchung des Pilgern eine dritte Form der Praktischen Theologie, die nicht als akademische Besserwisserinüber die Pilgernden hinweggeht. Die Aufgabe der Pilgertheologie lässt sich dann auf die einfache Regel bringen, dass sie Glaube und Werk, Schöpfer und Geschöpf und Evangelium und Gesetz unterscheidet und im Vollzug dieser Unterscheidungsleistungen an den Anfänger und Vollender des Glaubens hier: den ersten Pilger erinnert. (S. 112) Für Kunz werden die Konturen einer Pilgertheologie sichtbar. Sie nimmt den Menschen als Pilger, als Homo Viator in den Blick, der von Gott her mit Gott auf Gott hin unterwegs ist. Drei Konzepte stellt er vor: Detlef Lienau, Walter Nigg und Roger Jensen. Die Praktik der Pilger wird zur Frage nach der Beweglichkeit der Ortsgemeinde, der Communio Viatorum, wie sie wieder in Gang kommen kann, wie sie entsteht und wohin sie sich bewegt. Es ist nicht die Aufgabe der praktischen Pilgertheologie, den Pilgern das richtige Pilgern beizubringen, sondern in die Richtung einer erhofften Wandlung zu weisen (S. 230). Dazu bedenkt Kunz Aspekte des Betens mit den Füs- unterwegs nr April 2020
55 sen. Es lohnt am Ende das Vorwort des Autors (Noch) einmal zu lesen. Das Werden des Buches war ein Pilgerweg. Die Erkenntnis, daß Jesus der erste Pilger ist, der wahrhaftige Zeuge, der uns voran nach Jerusalem zog, eine Schar mit sich, denen er die anbrechende Königsherrschaft auslegte, die Hoffnung im Gepäck, dass bald die große Wallfahrt beginne. (S. 8) Ein empfehlenswerter Band für Seelsorger, nicht nur evangelische, und für Pilgerbegleiter. Eberhard Grüneberg, Zu Fuß zu Franziskus Von Eisenach nach Assisi auf der Via Romea. 187 S. und 16 Farbildseiten, Kartenskizzen, kt. Wartburg Verlag Weimar Es ist nicht immer einfach aufzubrechen. Eberhard Grüneberg hatte seit 2007 mit dem 800. Geburtstag der hl. Elisabeth die Idee Eisenach und Assisi zu verbinden. Eine Pilgerfahrt zu dem Ort und dem hl. Franziskus, nach dessen Themen Barmherzigeit, Armut, sozialem Engagement und Spiritualität Elisabeth lebte, sollte eine Brücke schlagen. Denn diese Themen galten auch für die Diakonie. Der Autor stand im Dienst der Diakonie Mitteldeutschland. Im Juni 2017 endete seine berufliche Zeit dort, kurz darauf sollte der Weg beginnen. Sein Knie war dagegen. Ein knappes Jahr später im Mai 2018 war es soweit. Auf der Via Romea zog Grüneberg nach Süden. Tag für Tag beschreibt er seinen Weg. Über Schweinfurt und Würzburg, über Donauwörth und Innsbruck, Bozen, Trient, Padua, Bologna und Caprese Michelangelo bis Assisi. Die ersten Tage muß er bei der Suche nach einer Übernachtung erfahren, daß kirchliche Stellen es mit Pilgern nicht so haben! Die Pilgerherberge auf dem Käppele in Würzburg versöhnt ihn wieder. Der Leser folgt dem Autor über zwei Monate bis zur Ankunft am 23. Juli in Assisi. Wer selber einmal den Weg gehen will, kann viele Informationen hier finden, vor allem zu Übernachtungsmöglichkeiten. Humorvoll, anregend und in die Hintergründe führend ist der Bericht. Nicht der Weg war für Grüneberg das Ziel, sondern der Zielort. Und die Erkenntnis am Ende ist wichtig: Assisi lebt immer noch aus der Quelle, die seine beiden Stadtheiligen Franziskus und Klara bilden. Und Assisi zieht Menschen aus aller Welt an, die von diesen Lebensbildern fasziniert sind. Mir ginge es genauso. Franziskus und Klara waren mir als Menschen nähergekommen. (S. 184) Andererseits vermisste ich so etwas wie einen innovativen, in die Zukunft ausgerichteten Geist. Immerhin hat sich der Jesuit Bergoglio als Papst den Namen Franziskus gegeben und damit diese Themen des hl. Franziskus auf die Tagesordnung gesetzt mit denen der Heilige von Anfang an für Unruhe in der Institution Kirche gesorgt hatte: Besitzverzicht, Prestigeverzicht, Ablehnung von Geld und Reichtum usw. (S. 185) Und der Autor beschließt seinen Bericht: Vielleicht ist am Ende eines langen Pilgerweges die tiefe innere Ruhe das Synonym für neu gewachsenes Gottvertrauen.(S. 187) Kleine Korrektur auf S. 40: Der Wallfahrtsort heißt nicht Fährbach, sondern Fährbrück. Auf dem büchertisch unterwegs nr April 2020
56 Auf dem büchertisch Madeleine Delbrêl, Der kleine Mönch im Alltag für uns neu entdeckt von Anselm Grün. 128 S., Zeichnungen, Pb. Herder Verlag Freiburg Zunächst ein paar Sätze zu Madeleine Delbrêl (* 24. Oktober 1904 in Mussidan; 13. Oktober 1964 in Ivry-sur-Seine). Madeleine studiert Philosophie und Literaturwissenschaften an der Sorbonne; sie nimmt Zeichenunterricht und schreibt Gedichte und Prosatexte. Seit dem fünfzehnten Lebensjahr erlebt sie sich als vollkommen atheistisch erlebt sie ihre Bekehrung: Gott hat mich gefunden. Madeleine Delbrêl, Suzanne Lacloche und Hélène Manuel brechen am nach Ivry auf, gründen in der Pfarrei Jean-Baptiste ein kirchliches Zentrum des Sozialdienstes und beginnen ihr gemeinsames Leben als Leute von der Straße gibt Madeleine den Sozialdienst auf, um sich stärker ihrer Gemeinschaft widmen zu können. Madeleine wird 1961 von Msgr. Glorieux, dem Sekretär der Kommission für das Laienapostolat, gebeten, ihm zur Vorbereitung des Konzils etwas über ihre Erfahrungen zum Thema Laienapostolat zu schreiben. Sie verfasst stattdessen einen Text zum Thema Der Glaube in unserer Zeit. Die Straße ist der Ort für ihre Mystik. Davon zeugt auch das vorliegende Bändchen Der kleine Mönch, eine Sammlung von Aphorismen über das geistliche Leben. Erst nach ihrem Tod wird das Buch veröffentlicht. Darin blitzt immer wieder ihr Humor auf. Sie beurteilt nicht, sie bewertet nicht, stattdessen beschreibt sie liebevoll und humorvoll die Versuchungen von spirituellen Menschen. Anselm Grün versucht die kleinen Merksätze, die der kleine Mönch sich notiert hat, in unser Ringen um einen geistlichen Weg mitten in unserer Welt zu übersetzen. Der kleine Mönch ist ein Bild des Christen in dieser Welt. Und die kleinen Merksätze bieten sich auch für einen langen Pilgerweg als geistlichen Proviant an. Hans Möhler, Gottes besondere Häuser Eine Reise zu den ungewöhnlichsten Kirchen der Welt. 16,5 x 22 cm, 152 S., 70 Farbfotos, Klappenbroschur. Luther Verlag Bielefeld Überall in der Welt kommen Menschen auf die Idee ihren Glauben in sakralen Räumen auszudrücken, zur Ruhe zu finden, sich dem Göttlichen zuzuwenden. Hans Möhler (Jg. 1966),Theologe und Lektor des Verlags, führt in dieser Buch-Reise von der Antarktis über die beiden Amerika, Afrika, Europa, Asien, Pazifik nach Neuseeland (Australien fehlt) zu 70 besonderen Gotteshäusern unterschiedlicher Denominationen oder auch ohne Festlegung. Das Gotteshaus ist auf der rechten Seite abgebildet mit einem Stichwort. Die linke Seite gibt an Name und Ort, Land und Kontinent, markiert in einem Kärtchen, dazu die Koordinaten. Der Text gibt Hinweise auf die Geschichte und die Architektur des Gebäudes knapp und anregend. Eine Reise durch die Welt, eine faszinierende Reise zu überraschenden Gotteshäusern. Die Vielfalt verblüfft beim Blättern im Buch immer aufs Neue. unterwegs nr April 2020
57 PilGerstimmen Rad-Pilger-Reisen Nach fünf Pilgerreisen in den Jahren Veitshöchheim Rom 1500 km 2002 Veitshöchheim Santiago de Compostela 2950 km 2005 Jerez de la Frontera Santiago de Compostela 1450 km 2007 Pont L Evêque Santiago de Compostela 2400 km 2014 Veitshöchheim Madrid - Santiago de Comp km habe ich am meine vorerst letzte Rad-Pilger-Reise angetreten. Am nach 25 Tagen im Sattel und nach 1600 km bin ich am 32. Tag meiner Reise froh und dankbar in Rom angekommen. Die Fahrt war erlebnisreich und interessant, aber auch anstrengend, vor allem der Apennin. Mein neues KOGA - ein Fernreiserad der Marke koga miyata ohne Motorunterstützung, ein Geschenk meiner Frau zum 80. Geburtstag blieb vollkommen pannenfrei. Die allabendliche Quartiersuche war oft schwierig, aber dank meines Santiago-Schutzpatrons ST. JAKOBUS immer erfolgreich. Einmal musste ich auf einem Campingplatz in einem Bungalow für 4 Personen als Alleinnutzer übernachten (keine Bettwäsche, Handtücher, usw.). Ich habe reizvolle Landschaften und imposante Bauwerke gesehen. Die Hilfsbereitschaft vieler Menschen war, wie auf allen meinen Pilgerreisen, groß. Ruhetage legte ich in der Nähe von Bruneck, in Verona und in Marina di Massa ein. Ich war viele Tage auf der VIA AURELIA, einer hisntorische und geschichtsträchtigen Trasse, unterwegs. Diese präsentierte sich in ganz unterschiedlichen Ausbauvarianten, wenig befahrene Abschnitte, das waren die Genussstrecken, aber auch zwei mal 2-spurig autobahnähnlich ausgebaut, mit starkem Verkehr, für Fahrradfahrer zugelassen, aber sehr gefährlich. Auf ihr kam ich auch in Rom an, ganz in der Nähe des Vatikan. Radwege sind für Fernfahrer mit viel Gepäck selten zielführend, schwer zu finden, weil oft schlecht beschildert. Das Wetter war ok, drei Regentage, mit moderner Schutzkleidung fahrbar, aber nicht so genussreich. unterwegs nr April 2020
58 PilGerstimmen Der Höhepunkt der Reise war natürlich Rom mit seinen unendlich vielen Sehenswürdigkeiten und leider auch mit vielen, sehr vielen Touristen und Pilgern. Eine Messe in San Pietro in Vaticano in lateinischer Sprache war ergreifend, dann noch ein schöner Stempel in meinem Pilgerpass, der mir dann auch zu dem Testimonium verhalf, der kirchenamtlichen Bestätigung der vollzogenen Wallfahrt! Einen weiteren exklusiven Stempel erhielt ich in der Poste Vaticano auf der eingeklebten Sondermarke, Grazie mille.ein Höhepunkt war die Teilnahme an einer Generalaudienz des Papstes, eine große Freude für mich. Unterkunft in Rom fand ich in einer kirchlichen Einrichtung, hotelähnlich mit klösterlicher Atmosphäre (vermittelt über das Bischöfliche Ordinariat in Würzburg). Die Gründerin dieser Casa Congregatione delle Suore della SS. Madre Addolrata, kurz CASA TABOR, ist Mutter Franziska Streitl, geboren 1844 in Mellrichstadt. Betreut und umsorgt wurde ich von Schwester Antonina, geboren in Bamberg, seit 1956 in Rom und 20 Jahre in der Mission tätig. Ich habe es mit diesem Kloster bestens getroffen und wiederhole meine Worte vom Anfang Ich bin froh und dankbar! Günter Röhm, Rad-Pilger, Veitshöchheim Fotos: S. 53 oben das bepackte Fahrrad - unten links Papstaudienz auf dem Petersplatz, rechts die spanische Treppe gut besetzt. Immer wieder: Pilgern mit Hund Dazu praktische Hinweise: Kann der Hund angebunden bleiben, währenddessen Sie sich etwas besorgen müssen, ohne zu kläffen Ist ihnen bewusst, dass es oft Probleme mit wilden Hunden gibt, die ihr Revier verteidigen, insbesonders Hofhunde, wenn Sie dort vorbeigehen In Spanien ist der Hund in Restaurants, Pilgerherbergen nicht erlaubt. (ganz wenige Duldungen) Ebenso nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Taxis sehr ungerne Meist buchen die Pilger für eine Rückfahrt nach S.J.Pied de Port in Santiago einen oneway Mietwagen um zum PKW zu kommen Wenn Sie im Hostal schlafen, kann der Hund im Zimmer sein ohne zu kläffen, an den Türen zu kratzen? Wie haben Sie sich Gedanken gemacht den Hund artgerecht zu versorgen Oftmals tragen die Hundepilger ein Zelt und alle damit in Verbindung stehenden Accesoires mit sich. Das ist zusätzlich zum normalen 14 kg Rucksack viel Gepäck. Damit erkaufen sie sich die Unabhängigkeit der Übernachtung und akzeptieren sehr, sehr schlichte hygienische Gegebenheiten + Nahrungsversorgung. Oftmals schläft auch der Hund im Zelt bei der Herberge, dies erfordert aber einen sehr braven, sehr gut erzogenen Hund. Und Sie müssen sich im Klaren sein, dass es Menschen gibt, die Angst vor auch braven Hunden haben und die keine Hunde mögen. Sprechen Sie spanisch?? Das wäre die halbe Miete. Das schreiben die erfahrenen Pilger mit Hund Albert und Kerstin Knaus an Interessenten. Im Wiesengrund 3 D Nagel Tel Mobil <kontakt@historischer-pfarrhof.de> unterwegs nr April 2020
59 PilGerstimmen und mehr Elmar Oberkofler ( ), Mitglied unserer Gesellschaft, hat auf seinem Sterbebild geschrieben: Gott segne Euch! Ein Fremdling war ich Euch, ein Fremdling auch mir selbst, stets unterwegs zur Heimat. Nun hat sich mir ein Tor geöffnet. Lebt wohl! Mög Euch der Sehnsucht Schmerz nicht quälen, wie mich einst. Seid froh der Tage, doch vergesset nicht, dass wir nur Pilger sind. Die Zeitschrift Peregrino erinnert in der Nr. 186 vom Dezember 2019 an die Toten des Jahres Todesfälle sind aufgeführt. Elf haben mit der langjährigen Tätigkeit in spanischen und anderen Gesellschaften zu tun. 15 Männer und Frauen sind auf der Pilgerfahrt nach Santiago zum Grab des Apostels zu Tode gekommen: Sie stammen aus Deutschland (3), Österreich (1), Frankreich (1), Niederlande (1), Dänemark (1), Großbritannien (3), Irland (1) und Spanien (2); zwei waren von unbekannter Nationalität. Poppenhausen. Im Pfarrheim der Jakobus-Pfarrei hat Ulrich Boom diesen kleinen Holzschnitt von einem Künstler Blum entdeckt. Bei dem Künstler könnte es sich um den Aschaffenburger Maler und Grafiker Willibald Blum ( ) handeln. Fastenzeit Laster begraben unterwegs nr April 2020
60 sternenweg Rund um den Tisch von links Peter M. Lupp, Louis Mollaret, Manfred Zentgraf, Roland Zick, Evelyn Studer, Germain Schuler und Hannah Bernardy. Saarbrücken. Auf Einladung von Peter Michael Lupp (Kulturreferent Regionalverband Saarbrücken, Fachdienst Regionalentwicklung und Planung) trafen sich am 5. Februar 2020 im Saarbrücker Schloss. Louis Mollaret (Fondation David Parou Saint-Jacques), Manfred Zentgraf (Fränkische St. jakobus-gesellschaft), Roland Zick, (St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland), Evelyne Studer («Les Amis de Saint-Jacques en Alsace»), Germain Schuler (Fédération Francaise de la Randonnée Pédestre), Elke Birkelbach (Grafikerin im Projekt Sternenweg/Chemin des étoiles ), Hannah Bernardy (Regionalverband Saarbrücken, Team Kultur) und Wolfgang Steffen (Ehrenpräsident der St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland). Louis Mollaret und Manfred Zentgraf stellten das Projekt Constellations Saint Jacques vor. Mit diesem Projekt soll das vielfältige Jakobus-Erbe Europas erfasst und zugänglich gemacht werden. Peter Lupp erläuterte anhand von Karten das bestehende Projekt Sternenweg.net, das an den Jakobswegen in der Region Saarland, Rheinland- Pfalz, Lothringen und Elsaß mittelalterliche Baukultur zugänglich macht. Dazu ist bereits 2017 ein 568 Seiten starker Band erschienen Sternenweg - chemin des étoiles. In Wort und Bild werden Baudenkmäler lebendig weit über das Jakobusthema hinaus. In der Gegenüberstellung der beiden Projekte wurden Gemeinsamkeiten und Möglichkeiten der Zusammenarbeit erkennbar. Die Veranstaltung kam zu folgendem Ergebnis: A. An den Hauptachsen der Wege der Jakobspilger aus Richtung Metz bzw. Thann werden an jeder dieser beiden Achsen jeweils zehn bedeutende mittelalterliche Kulturdenkmäler, die einen sichtbaren Bezug zum Jakobuskult herstellen, in das europäische Modellprojekt Sternenweg/Chemin des étoiles inventarisiert. B. Zudem wird ein eigener Bezugspunkt zu dem Projekt von Louis Mollaret auf unterwegs nr April 2020
61 der Internetseite < etabliert, auf dem das Projekt in Kurzform zweisprachig beschrieben wird und eine Karte mit allen bislang erfassten Bezugspunkten als Pixelgrafik. Zudem erfolgt eine Verlinkung beider Projekte. Zum Schluß zeigte Peter Lupp noch in der Schloßkirche, heute Teil des Saarlandmuseums, und in St. Arnual die Pilgerstempelstationen. Wolfgang Steffen gab in St. Arnual noch einen geschichtlichen Überblick zur Stiftskirche. sternenweg Vor dem Schloß in Saarbrücken von links: Roland Zick, Evelyn Studer, Peter Michael Lupp, Louis Mollaret und Manfred Zentgraf Fotos: Elke Birkelbach Jakobus in heimatlichen Gefilden: Links: Die kleine Jakobus- Statue gehörte wohl zur Ausstattung der Julius-Echter-Kirche von 1617 in Waigolshausen bis 1745 der barocke Altar geschaffen wurde, wie Richard Strobel mitteilt. Heute steht sie in der Sakristei. Foto Rainer Wolf Rechts: Hl. Jakobs von Compostela aus Franken, 1. Viertel des 16. Jh. Eine Leihgabe der Stadt Bad Mergentheim im dortigen Schloßmuseum. Foto: Andrea Trabel Liebe Leser! Sucht Eure Sterne auf dem Jakobsweg! Sucht Jakobusorte, Jakobus-Darstellungen in Euerer Umgebung, die Euch wichtig sind. Wählt drei davon aus und gebt Sterne: *. ** und ***. Schickt diese drei mit kurzem Text und digitalem Foto an die Redaktion. Bald! unterwegs nr April 2020
62 société française des Amis de saint-jacques Die Société Française des Amis de Saint Jacques de Compostelle in Paris feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen von Jean Babelon, Georges Gaillard, Jeanne Vieillard und René de la Coste-Messelière gegründet ist sie die erste Jakobus-Vereinigung unserer Zeit. In einem Merkblatt der Société wird die Entwicklung aufgezeigt. Man mußte 12 Jahre warten bis am 27. März 1962 die erste spanische Vereinigung gegründet wurde, die Asociación de Amigos del Camino de Santiago de Estella. Centro de Estudios Jacobeos folgte als dritte Gesellschaft die Sankt-Jakobusbruderschaft Düsseldorf, 1981 die Confraternita di San Jacopo die Compostella in Italien. Die Société hat dann bei der Gründung weiterer Gesellschaften mitgewirkt: 1983 Confraternity of Saint James in Großbritannien, 1983 in Poitou-Charentes, der 2. Vereinigung in Frankreich, 1985 in Flandern, 1986 in Belgien, in Aquitanien und in den Niederlanden, 1987 bei der Féderación Espagnole folgte eine Fédération Européenne des Associations de Saint-Jacques-de-Compostelle in Paris und eine Association de la région Centre. Beide hatten nur eine kurze Lebensdauer entstand die zweite spanische Gesellschaft in der Rioja; außerhalb Spaniens gab es bereits sieben Gesellschaften. Aber zum ersten Internationalen Kongress der Vereinigungen in Jaca 1987 entstanden elf spanische Gesellschaften: Madrid, Bierzo, Palencia, Valencia, Jaca, Guipuzcoa, Zaragoza, Burgos, Lugo, Navarra und die nationale spanische Gesellschaft entstand auch die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft in Aachen wurden gergündet Die Freunde des Jakobsweges in der Schweiz und die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg. Weitere Gesellschaften entstanden in den 1990er Jahren und über alle Kontinente hinweg vor allem in den ersten 2000er Jahren. Heute zählt man in Spanien mindestens 125, in Frankreich mehr als 100 und in 33 Ländern der Erde 340 Gesellschaften. Die Gesellschaft in Südkorea zählt Mitglieder. Darf man sich darüber freuen? Ja... und Nein. JA, sicher, denn die Entwicklung der Gesellschaften heißt, daß mehr Menschen, die sich auf den Weg machen wollen, leichter Hilfe, Informationen und Beratung finden können. NEIN, denn die Entwicklung zeigt gleichzeitig auch eine Mode, in der nicht notwendigerweise die Spiritualität ihren Platz findet. Aber sicher gilt: Jedem seinen Weg!... und wer kann in die Herzen blicken? unterwegs nr April 2020
63 société française des Amis de saint-jacques Die Société Française des Amis de Saint Jacques de Compostelle feiert ihre 70-jähriges Bestehen auf vielfältige Weise Sa. 25. April Jakobus-Marsch in Paris. Ausgestattet mit einem Jubiläums-Credencial werden die Teilnehmer zu den bedeutsamen Orten der Jakobusverehrung geführt. So. 26. April Um 11:30 Uhr Messe in der Kirche Saint-Jacques-du-Haut-Pas und Jubiläums-Mahl für geladene Gäste im Institut des Jeunes sourds, rue Saint-Jacques. Sa. 26. September Salon du livre de Compostelle in Partnerschaft mit der Buchhandlung La Procure im Rathaus du 5ème arrondissement. Außerdem erscheint bei der franzöischen Post ein Satz Sondermarken zum Jubiläum: Die vier Marken zeigen den Turm St. Jacques in Paris, eine Bronzemuschel als Markierung im Pflaster, einen Pilger in der Meseta und die Kathedrale von Santiago. Außerdem wurde ein Preis ausgeschrieben zur Erinnerung an Jeannine Warcollier (*1924). Sie war von 1958 bis zu Ihrem Tode 2016 mit 92 Jahren die unermüdliche Generalsekretärin der Gesellschaft. Der Jeannine-Warcollier-Preis hat das Ziel einen Verein zu belohnen, dessen Handeln im Lauf des Jahres und mit Originalität den Pilgern geholfen hat, indem sie ihnen praktische Lösungen (Markierungen, Empfang, Zeitschriften, Hilfen...) gebracht hat oder indem sie dazu beigetragen hat, die Wege für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen, oder das historische Wissen über die Pilgerfahrt nach Santiago erweitert hat. Schließlich wird aus Anlass des Jubiläums die Gedenktafel am Tour Saint-Jacques renoviert und am Cebreiro an der Stele für Don Elias Valiña Sampedro eine Erinnerungstafel der Gesellschaft angebracht. unterwegs nr April 2020
64 AG der deutschen JAkobus-vereiniGunGen Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobus-Vereinigungen traf sich am zum 25. Mal in Würzburg. Erstmals vertreten war die Jakobusgesellschaft Brandenburg-Oderregion mit Präsident Dr. Christopher Frantzen und dem kommisarischen Schriftführer Frank Leutloff, auch Roland Kuret, der neue Präsident der Gesellschaft Ultreïa aus Stuttgart war zum ersten Mal in der Runde. Joachim Rühl begrüßte sie neben den schon immer wieder anwesenden Vertretern besonders. Insgesamt waren acht Gesellschaften gekommen, fünf waren entschuldigt. Sie hatten Grüße geschickt. Wie gewohnt berichteten die Vertreter aus ihren Gesellschaften: Ultreïa Stuttgart. Roland Kuret, frisch gewählt in der Mitgliederversammlung, nannte den Schwerpunkt der Gesellschaft, die Herberge in La Faba. Sie muß renoviert werden und am 1. April wieder öffnen. Keine leichte Aufgabe für die 84 Mitglieder. Kuret selbst ist auch Mitglied in Paderborn. Ein Hilferuf aus la Faba brachte ihm seine erste Hospitalero-Stelle. Jakobsufreunde Paderborn, vertreten durch Karl Böttcher, den Redakteur der Zeitschrift Jakobusfreund, nannte auch die Casa Paderborn in Pamplona als wichtige Aufgabe. Diese oft von Hochwasser bedrohte Herberge wird möglicherweise bald durch ein anderes Haus der Stadt ersetzt. Die Verhandlungen laufen. Die Saison in Pamplona hat am 1. März wieder begonnen. Neben den zwei Treffen der Mitglieder steht am die Eröffnung des Weges Paderborn - Elspe und am die Eröffnung eines integrativen Pilgerweges, dem Alten Pilgerweg rund um Paderborn auf dem Programm. Am Jakobustag gibt es eine Veranstaltung in der Jakobspferrei Brekerfeld. Santiagofreunde Köln überlegen nach Christoph Kühn auf Grund der EU-Richtlinien eine Neustrukturierung: entweder als eingetragener Verein oder als Regionalverband innerhalb der DSJG sind in der Überlegung. Am 3. Mai wird das 1000-jährige Jubiläum der Abteikirche in Köln-Deutz gefeiert, die allerdings heute im Barock erscheint. Würzburg mit Burkarduskirche und Dom könnte auf den ursprünglichen romanischen Bau hinweisen. Für die DSJG stellte Vizepräsidentin Annette Heusch-Altenstein die Tätigkeiten vor: 4 x jährlich informiert ein Jakobusbrief die Mitglieder, einmal jährlich erscheint die Zeitschrift Sternenweg ; wichtig ist das Pilgerforum in der KSI Siegburg und die Hospitalero-Schulung. Die Jahrestagung findet vom Oktober in Stade zum Thema Schiffspilgern statt. Für die FSJG berichtete Präsident Joachim Rühl von der Jahrestagung unter dem Thema Wandel der Gesellschft: Neue Wege - neue Ziele. Seit Sommer 2019 hat die Gesellschaft eine Facebook-Seite. Am findet in Nürnberg der 2. Pilgertag statt. St. Jakobusgesellschaft Sachsen-Anhalt. Sebastian Bartsch nennt die kleine Mitgliederzeitschrift Auf geht s!, das Samstagspilgern, das gut angenommen wird von Pilgern. Zum Weltpilgertag ist ein Konzert in Hettstedt geplant. Für 2021 ist eine Ausstellung Schätze der Pilgerstraßen in Sachsen-Anhalt geplant an einigen Stationen in Sachsen-Anhalt. St. Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland. Roland Zick weist auf die Besonderheit der 10 regionalen Einheiten, die jeweils eigenes Programm veranstalten. Die JHV steht am 4.4. an mit Problemen bei der Besetzung der Ämter. Er erinnert an den Peregrinus-Verlag. Dessen HomePage wird wenig genützt. Das Angebot an die Jakobus-Gesellschaften, sich in der Zeitschrift vorzustellen, besteht weiterhin. Geplant ist ein Projekt Pilgerwege der europäischen Demokratie. Der Weg soll Orte verbinden, die mit demokratischen Bewegungen zu tun hatten. Jakobusgesellschaft Brandenburg-Oderregion. Christopher Frantzen und Frank Leutloff betonen, daß sich die Arbeit der 80 Mitgl. starken Gesellschaft mehr nach Berlin verlagert habe, wo auch unterwegs nr April 2020
65 die meisten Mitglieder leben und ein monatliches Treffen haben. Die Markierung des Weges Stettin - Bernau/Berlin ist in Arbeit. Auch die Durchquerung der Stadt scheint möglich dank guter Kontakte. St. Jakobusgesellschaft Hessen. Schriftführerin Barbara Kieninger weist hin auf die 3. Pilgerbörse Vamonos am vergangenen Samstag: 350 Teilnehmer kamen zu Messeständen und Vorträgen; in einer Kapelle der Pfarrgemeinde wurde ein jakobus-fenster enthüllt. Der Jakobsweg zwischen Frankfurt und Höchst ist als inklusiver Weg eingerichtet, dazu soll ein Pilgerführer in einfacher Sprache erscheinen. Am 13. Sept. wird das 10-jährige des Weges Fulda - Main gefeiert. Weltpilgertag Joachim Rühl erinnert die Gesellschaften daran alle Termine, die um den Jakobustag stattfinden, an den Peregrinus-Verlag für die HomePage zu melden. Das Projekt Sternenweg - Jakobuserbe wurde heftig diskutiert. Manfred Zentgraf berichtete von einem Treffen in Saarbrücken mit Peter Lupp und Louis Mollaret - siehe S. 60/61. Auf den Vorschlag in der letzten AG, die Idee in den jeweiligen Gesellschaften bekannt zu machen und einige Objekte für das Jakobuserbe vorzuschlagen kam keine Rückmeldung. Einzig aus der FSJG kamen vier Meldungen, die als Beispiel hier angeführt werden: Objekt *** ** * Jakobsberg, Gemälde Berufung Verehrung des Apostels Hinrichtung Peiting, Brüdertafel Fenster S.Köder + C.Lessig Jakobus, Riemenschneider Tafel Hospiz in Hof Jakobuskirche Berg Tafel Hospiz Berg Bayreuth, Jakobus-Statue Stadtkirche Kirche Neudrossenfeld Tafel Hospiz in Hof Kühn, auch Heusch-Altenstein sehen eine solche Sammlung in der Wissenschaft angesiedelt, die alle Hintergründe eines Objektes erforschen. Preiser verwies auf die Patrimoine-Diskussion in Frankreich und sieht das Sternenweg-Jakobuserbe -Projekt als offenes, auch emotionales Projekt, dessen Ziel ist es, an den Start zu gehen und nach und nach wachsen zu lassen mit dem Ziel, das Jakobuserbe als europäisches Kulturerbe im Netz allgemein zugänglich zu machen. Eine excel-vorlage für die Auflistung ist bei der FSJG abrufbar. Der Ökumenische Kirchentag am Mai 2021 in Frankfurt muß geplant werden. Ein gemeinsamer Stand Pilgerzentrum ist von den Kirchen gewollt. Vieles ist noch offen. Ein frühzeitiges Signal dabei zu sein unter dem Thema Pilgern und Ölumene ist wichtig. Joachim Rühl wird anfragen. Das Hl. Jahr 2021 steht vor der Tür. Wäre eine gemeinsame Veranstaltung der Jakobus- Gesellschaften. Eine Möglichkeit wäre in Aachen, vier Wochen nach der Heiltumswallfahrt, denkbar. Die Gesellschaften überlegen bis zur Herbstsitzung, ob Interesse an einer Teilnahme und Mitwirkung besteht. Eine Anfrage aus Spanien zum Credencial kam an einige Gesellschaften. Ein Autor bereitet eine Geschichte des Credencials vor und sammelt dazu Credenciale aller Gesellschaften mit dem jeweiligen Stempel. Jede einzelne Gesellschaft muß für sich entscheiden. Joachim Rühl erinnerte an den Vorschlag der gegenseitigen kostenfreien Mitgliedschaft, die den Austausch untereinander erleichtert. Auch bei der Hospitalero-Einweisung wäre eine Zusammenarbeit gut möglich. Nächster Termin: 23. Oktober 2020 Würzburg. unterwegs nr April 2020
66 PilGerstimmen Norbert Brust, Rosenstock am Weg bei Guirande 40 x 30 cm, Radierung. Exemplare sind zu erwerben. Info und Preise unter mail <fam.brust@t-online.de> unterwegs nr April 2020
67 AufGelesen Peter Handke, Literaturnobelpreisträger des Jahres 2019, hat seine frei assoziierten, sprachlich zuweilen gewöhnungsbedürftigen Eindrücke vom Jakobsweg in seinem 553 Seiten starken Buch Gestern unterwegs, Aufzeichnungen November 1987 bis Juli 1990 (Jung und Jung Verlag, Wien - Salzburg 2005Salzburg und Wien 2005) festgehalten: Einige von ihnen hat Peter Spielmann im Folgenden heraus gegriffen. Und da, jetzt an der Kathedrale von Santiago (28.März, 1988), in der Säule, an deren Grund unten schläft Jesse schon wieder, ein großes weißes Traumgesicht, und über ihm im Baum musiziert wieder sein Nachfahre König David, und ganz oben an der Säule, in der Krone thront Gottvater mit seinem Kind im Schoß, die Riesengeisttaube darüber im ewigen Sturzflug, und all die Astzwischenräume in Jesses Schlafbaum leuchten hell wie die Haut zwischen gespreizten Fingern, während der Träumende unten in der Wurzel, die ihm unterm Bart hervor wächst, aus Hals oder Brust, die Hand ans Ohr hält, welches den Traum hört. (S.151) Vor dem Portal der Glorie : Da sind alle die zusammen, zu denen man eigentlich gehören sollte! Warum gehört man nicht zu ihnen? Schau doch, wie der Prophet Daniel lacht, und der Prophet Jesaia ebenso, del mismo modo, und ebenso der viel sagende Jeremias, und dazu das Schauen des Moses, der sagt: Zu spät!? und alle die Propheten, wie sie dabei jung sind, und auch die Evangelisten sind jung, und auch die singenden alten Musikanten der Apokalypse sind durch die Reihe jung, und eigentlich stimmen sich alle, vom Kreisbogen unten bis zum letzten Kreisbogen oben, erst ein: Es wird erst! Gehört man also doch zu ihnen? (S. 153) Wie dachte ich gestern, auf dem Rundportal von San Isidor in León zugehend, dahin abbiegend? Meine Heimat!? Suche ich etwas wie mein Heil in den romanischen Szenerien? Nein, ich suche in ihnen meine Phantasie, meine zuinnerste Lebensfolge, meine Sachverhalte (vor dem Engel in San Isidoro, León, der dem Himmelfahrtsversuchenden, der ihm schon startbereit auf den Knien steht, noch zusätzlich, wie zum Anschub unter den Achsel greift dem Himmelsschieberengel sind vor Anstrengung die Backen sehr dick, Riesenbacken, wobei der Aussteigende sich festhält an den aufgerichteten Flügeln seines Anschiebers, und sich zugleich davon abstößt. (S.162f.) Das Würzburger Katholische Sonntagsblatt hat in seiner Nr. 49 vom 8. Dezember 2019 einen Bericht Mit Mama auf dem Jakobsweg. Der vierjährige Alexander aus Aschaffenburg ist mit seiner Mutter Eva Forst 140 km auf dem Camino Portugués gewandert. Im kommenden Herbst soll es weitergehen. Die Berliner Zeitung vom 9. Dezember 2019 bringt unter dem Titel Wussten Sie, daß der Jakobsweg auch in Berlin beginnt? von der geplanten Markierung des Jakobsweges quer durch die Stadt, wie es von Bezirkspolitikern unterstützt wird. Christ in der Gegenwart Nr. 2 / 2020 betont in einer Kurznachricht zum Pilgerjahr 2019 Frauen auf dem Vormarsch. Ein neuer Pilgerrekord (mehr siehe S. 26 in diesem unterwegs) sieht zum ersten Mal Frauen in der Mehrheit. Briefmarkensammler - Briefmarkensammler - Briefmarkensammler Ein Verantwortlicher einer französischen Jakobus-Gesellschaft sammelt Briefmarken, vor allem auch Marken aus Deutschland. Er sucht jemand, der am Austausch von Marken interessiert ist. Bitte bei der Redaktion melden! unterwegs nr April 2020
68 Aus Anderen GesellschAften Sankt-Jakobus-Bruderschaft Bamberg Jahresprogramm 2020 Monatlicher Pilgertreff in Bamberg und Nürnberg, siehe < MN - Markus Nägel, T: oder mail: <markus.naegel@jbb1496.de> AZ - Albert Zurek, T: oder mail: <albert.zurek@jbb1496.de> Neu: Die Bruderschaft stellt auch Credenciales für Pilger - Pilgerausweise aus. München. Michael Kaminski (51 J.), Religionspädagoge, Pilger und Pilgerbegleiter, Mitglied unserer Gesellschaft, ist am 1. März von Augsburg nach München ins Spirituelle Zentrum St. Martin gewechselt. Dort ist seine Aufgabe die Koordination der Pilgerarbeit der ev. Landeskirche für Südbayern zu koordinieren. Dazu gehört es die Pilgerangebote im evangelischen Kontext im Raum München und auch in Südbayern zu bündeln und sichtbarer zu machen. In einem zweiten Schritt ist geplant nach dem Vorbild des Nürnberger Pilgerzentrums St. Jakob eine Informationsstelle für Pilger aufzubauen. Ab Herbst wird es regelmäßige Beratungszeiten geben. In diesem Zusammenhang sind auch Pilgersegnungen vorgesehen. Ein dritter Schritt ist der Aufbau einer Pilgerherberge zusammen mit einem Team von Ehrenamtlichen. Kaminski wird aber auch weiterhin thematische Pilgerangebote für Gruppen aus Menschen in verschiedenen Lebenssituationen anbieten. Kaminski: Das Pilgern hat sich gewandelt. Früher eher katholisch geprägt sind die Pilgernden auf Jakobswegen heute eher individueller unterwegs. Quelle: Ev. Sonntagsblatt für Bayern Sächsischer Jakobsweg an der Frankenstraße Bei der letzten Mitgliederversammlung am wurden Susanne Bucholdt-Köhl (36) zur neuen Vorsitzenden, Dietmar Peger und Sabine Lohmann zu Stellvertretern und Heinz-Werner Lehmann als Vorstandsmitglied für Finanzen und Organisation mit großer Mehrheit gewählt. Gleichzeitig bedankten sich die Mitglieder mit Applaus bei der scheidenden Kassenwartin Karla Minkos und dem bisherigen Vorstand unter der Leitung von Heinz-Werner Lehmann für die jahrelange Arbeit zum Wohle des Pilgerweges entlang der historischen Frankenstraße. Gemeinsam mit den rund 50 Mitgliedern hat sich die neue Vorsitzende zum Ziel gesetzt, den Pilgerweg, der von Bautzen über Dresden, Freiberg, Chemnitz, Zwickau und Oelsnitz/Vogtland ins fränkische Hof führt, weiter bekannt zu machen und auch junge Menschen für das Pilgern vor der Haustür zu begeistern Vorsitzende: Susanne Bucholdt-Köhl, Hotelfachfrau, Reichenbach/Vogtl. Stellvertreter: Dietmar Peger, Handwerker, Jahnsdorf/Erzgebirge Stellvertreter: Sabine Lohmann, Domführerin, Freiberg Vorstandsmitglied Finanzen -Organisation: Heinz-Werner Lehmann, Rentner, Chemnitz unterwegs nr April 2020
69 AnGekommen In Santiago Name Vorname Ort Pilgerart Start Ankunft zu Fuß Fahrrad Ort Ferdin Erika x Missler Roswitha Osterburken x Porto Dieterle Norbert Osterburken x Porto Missler Roswitha Osterburken x Le Puy Dieterle Norbert Osterburken x Le Puy Missler Roswitha Osterburken x Sevilla Dieterle Norbert Osterburken x Sevilla in Rom Röhm Georg Günter Veitshöchheim x Veitshöchheim Heinisch Egon Grafenrheinfeld x Donauwörth Zull Josef x Bologna Michael Thein berichtete in der Mitgliederversammlung vom Arbeitskreis Facebook: Der AK Facebook wurde im Juni 2019 als Ausgliederung des AK Internet gegründet und besteht aus Alexander Bürger, Leonie Deininger, Wolfgang Greubel, Valentine Lehrmann (beratend), Günter Müller, Dieter Preiser, Daniela Ruhrmann (beratend), Michael Thein (Koordination) und Ulli Wolf. Ziel ist es, auf der Facebook-Seite mindestens einen Beitrag pro Woche zu veröffentlichen: Wir informieren z. B. über die Arbeit des Arbeitskreises, über Wege, die die Gesellschaft betreut, über aktualisierte Übernachtungsverzeichnisse und Wegbeschreibungen, das neue Unterwegs, Spendenübergaben, Herbergen und ähnliches. Seit Dezember werden auch die Termine von Pilgerstammtischen und Pilgergottesdiensten veröffentlicht. Seit Februar werden einzelne Mitglieder unserer Gesellschaft mittels eines Steckbriefes vorgestellt. Aktuell haben wir über 400 Abonnenten. Auslobung von Preisen für wissenschaftliche Arbeiten Die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft hat sich in ihrer Satzung verpflichtet, die wissenschaftliche Erforschung des Jakobuskultes und Veröffentlichung und Dokumentation ihrer Ergebnisse in Franken zu fördern. Aus diesem Grund lobt die Gesellschaft für wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden, bevorzugt aus Franken oder in Franken, folgende Preise aus: 1. Preis: Preis: Preis: 200 Außerdem erhält jeder, der eine wissenschaftliche Arbeit einreicht, ein Jahr lang kostenlos die Zeitschrift unterwegs im Zeichen der Muschel, die Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft. Diese wissenschaftlichen Arbeiten sollen sich mit dem Jakobuskult, mit dem Jakobuspilgerwesen, mit künstlerischen Darstellungen von St. Jakob in der bildenden, in der Dichtkunst oder verwandten Themen befassen, bevorzugt mit einem fränkischen Schwerpunkt. Über die Preisvergabe entscheidet das Präsidium der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft gegebenfalls unter Beiziehung weiterer Fachleute bzw. eines Fachgutachtens. Die Arbeiten sind jeweils bis zum 1. September bei der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft in zweifacher Papier-Ausfertigung und auf einem Datenträger einzureichen in der Geschäftstelle: Kilianeum, Ottostrasse 1, Würzburg. An der darauffolgenden Jakobustagung erfolgt in der Mitgliederversammlung die Vorstellung der Arbeiten durch die Preisträger und die Preisverleihung. Anregungen und Literatur für eine wissenschaftliche Arbeit bietet die Diözesan-Bibliothek mit ihrer Abteilung Jakobus-& Pilger-Bibliothek. Siehe S. 70. unterwegs nr April 2020
70 neue mitglieder - stand 1. märz 2020 Mitglieds_Nr Vorname Nachname PLZ Ort 2591 Werner Schmidt Ditzingen 2592 Günter Bernhard Müller Hofbieber 2593 Werner Fechner Fulda 2594 Markus Egon Lehmann Eichenzell 2595 Angelika Hohmann Münnerstadt 2596 Margarete Freisleben Lappersdorf 2597 Günter Steigerwald Gemünden 2598 Christiane Hetterich Birkenfeld 2599 Heidi Kiesel Kolitzheim Kurz vor Reaktionsschluß eingetroffen: Bischöfliches Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart HA IV (Hg.), Martinuswege in Baden-Württemberg. 248 S., openstreetmap-karten, 200 Abb., verdeckte Spiralbindung. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg ,80 Seit 2005 gibt es die europäische Kulturrroute Via Sancti Martini. Eine durchgängige Route führt von Szombathely in Ungarn über Slowenien, Italien nach Tours in Frankreich. Weitere Martinswege gibt es in Nachbarländern. So auch in Deutschland im Bistum Rottenburg-Stuttgart, dessen Diözesanpatron der heilige Martin ist. Getragen werden die Wege vom Netzwerk der Europäischen Kulturzentren St. Martin von Tours mit Sitz in Tours. Dazu gehört seit 2014 die St. Martinus-Gemeinschaft e.v wurde der neue Hauptweg (671 km) von Arlach/Tannheim in seinem Abschnitt durch das Erzbistum Freiburg bis Speyer eröffnet. Zu diesem Hauptweg führen vier Zugangswege (mit 264 km, 133 km, 104 km und 92 km). (siehe Karte) Alle Wege beschreibt der vorliegende Führer. Zu jeder Etappe gibt es ein markantes Foto, eine Übersichtskarte, eine Infotafel, eine Wegbeschreibung und Hinweise auf Sehenswürdigkeiten mit weiteren Fotos. Die rückseitige Buchklappe bietet Literaturhinweise, Internet-Adressen und Tipps. Das Buch ist für Wanderer zu groß geraten; die Wegbeschreibungen sind als fortlaufender Text nicht gerade übersichtlich und wanderfreundlich. Auf Jakobs Spuren in der Diözesanbibliothek Würzburg Die Diözesanbibliothek Würzburg verwahrt eine umfangreiche Sammlung von rund 1700 Titeln zum Thema Jakobuskult, Jakobsweg und Pilgerwesen, die regelmäßig um Neuerscheinungen ergänzt und somit auf dem aktuellen Stand gehalten wird. Ein beachtlicher Teil der Buchtitel ist erstmals in einem öffentlich zugänglichen Bibliotheksbestand in Deutschland nachgewiesen. Alle Titel sind im Bibliothekskatalog erfasst und können online recherchiert werden. Die Bücher und Zeitschriften stehen im Rahmen der Öffnungszeiten und allgemeinen Benutzungsbedingungen allen Interessierten zur Verfügung und können größtenteils auch nach Hause entliehen werden. Karten- und sonstiges Dokumentationsmaterial (sog. graue Literatur ) wird im Diözesanarchiv Würzburg aufbewahrt und kann im Lesesaal von Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg eingesehen werden. Link zum Katalog mit Hinweisen zur Ausleihe, Bedienungshinweisen und Online-Bestellformular: < Kontakt: Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg - Diözesanbibliothek Würzburg Domerschulstraße 17, Würzburg - Telefon: 0931/ abbw@bistum-wuerzburg.de - Internet: Öffnungszeiten: Mo/Di 9-16 Uhr, Mi/Do 9-19 Uhr unterwegs nr April 2020
Komplex tehetséggondozási program a Ceglédi kistérségben TÁMOP - 3.4.3-08/1-2009- 0002
Komplex tehetséggondozási program a Ceglédi kistérségben TÁMOP - 3.4.3-08/1-2009- 0002 A projekt az Európai Unió támogatásával, az Európai Szociális Alap társfinanszírozásával valósul meg Név: Iskola:
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10. Die Modalverben A módbeli segédigék
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IDEGEN NYELV 9 12. évfolyam 830. Közös Európai Referenciakeret szerinti nyelvi tudásszintek:
IDEGEN NYELV 9 12. évfolyam 830 IDEGEN NYELV 9 12. évfolyam Célok és feladatok A 9. évfolyamra a diákok öt éve tanulják a célnyelvet. Ez idő alatt megismerkedtek az idegen nyelvi foglalkozások feladat-
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Deutsch4. Klasse 4. Célok, feladatok
Deutsch4 Rund um das Jahr 5 Stunden per Woche Klasse 4 Célok, feladatok Életkorának megfelelően ismerje meg a német nemzetiség kultúráját, hagyományait. Értsen meg egyszerű kérdéseket és utasításokat és