Ordnungsgemäße Ausführung von Gewerke- Schnittstellen im Sanierungshandbuch für Baumeister Energietag 2013 - HTL Wiener Neustadt 18. April 2013 Bmst. Johannes Dinhobl (Landesinnung BAU NÖ) DI Richard Hofer (Schöberl & Pöll GmbH)
Einführung Kunde: Alles aus einer Hand, ein Ansprechpartner, umfassende Verantwortung als Generalunternehmer Einzelkomponenten -> starke Entwicklungen, keine Beachtung der Auswirkungen (z.b. Gastherme, Fenster, Wohnraumlüftung, ) Umfassende und übergreifende Unterlagen sind nicht am Letztstand Normenflut, Gesetzesflut Quelle: Schöberl & Pöll GmbH
Motivation für das Projekt Sanierungen von Gebäuden nimmt zu, hoher Bestand an sanierungsbedürftigen Bestandsgebäuden Technische Details für Sanierungen im Passivhausstandard kaum verfügbar Fortbildung für Baumeisterinnen und Baumeister Gewerkeschnittstellen oft problematisch (z.b. Luftdichtheit)
Vorstellung des Projekts Sanierungshandbuch für Baumeister - Gemeinschaftsprojekt Landesinnung Bau NÖ mit Bundesinnung Bau Fördergeber Projektteam Bmst. Johannes Dinhobl Bmst. Ing. Peter Trözmüller Arch. Dipl.-Ing. Franz Schmid 17&4 Organisationsberatung GmbH energie:bewusst Kärnten Schöberl & Pöll GmbH
Vorstellung des Projekts Inhalt o Ausarbeitung von Konstruktionsdetails und Hinweisen zu Bauphysik und Ausführung Historische Gebäude mit erhaltenswerter Fassade (Innendämmung) Gründerzeithäuser (Historische Gebäude) ohne erhaltenswerter Fassade (Außendämmung) Gebäude bis 2000 (Außendämmung) o Schwerpunkt Fassadenprofile o Schwerpunkt Innendämmung
Vorstellung des Projekts Inhalt o Seminare o Ungarische Übersetzung (REBE Kooperation Österreich Ungarn) Download Handbücher o Sanierungshandbuch für Baumeister & Einfamilien-Passivhäuser in Massivbauweise vom Baumeister auf den Homepages der Landesinnung Bau und der Bundesinnung Bau verfügbar o Verwendung als Unterrichtsmaterial
Heizwärmebedarf Gebäudebestand 271 183 152 Passivhaus HWB < 15 kwh/m².a 264 143 130 Hohe Dämmstärken Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Hohe Luftdichtheit Wärmebrückenarme Gebäudehülle 122 Quelle: Kosten-Nutzen-Analyse von energetischen Gebäudesanierungen in Österreich, AEA 2011 67 Grundidee: Verluste minimieren (passiv), statt Gewinne maximieren (aktiv) 58
1. Konstruktionsdetails Historische Gebäude mit erhaltenswerter Fassade (Innendämmung) Gründerzeithäuser (Historische Gebäude) ohne erhaltenswerter Fassade (Außendämmung) Gebäude bis 2000 (Außendämmung)
1. Konstruktionsdetails
Innendämmung hist. Gebäude U-Wert: 1,3 -> 0,78 W/m²K 3 cm Innendämmung mit Kalziumsilikat Problemstellen: Balkenkopf -> Kondensat -> Vermorschung Wärmebrückenwirkung des Balkenkopfes so gering wie möglich halten Strömung von warmer feuchter Luft zu kaltem Balkenkopf durch undichte Stellen schwer vermeidbar Abbildung Quelle: Borsch-Laaks, Robert: Innendämmung Risikokonstruktion oder Stand der Technik
1. Konstruktionsdetails
Außendämmung hist. Gebäude U-Wert: 1,3 -> 0,17 (0,10) W/m²K 16 (30) cm Außendämmung Abbruch altes Fenster Glattstrich + Einbau neues Fenster + PU- Schaum innen/außen (Verbesserung Schallschutz) außen winddicht u. schlagregendicht (APU- Leiste + Abklebung) innen luftdicht (Rundschnur + Dichtstoff) Wärmedämmung + Sonnenschutz
1. Konstruktionsdetails
Außendämmung Gebäude bis 2000 U-Wert: 1,3 -> 0,14 (0,09) W/m²K 16 (30) cm Außendämmung Wärmebrückenwirkung vermindern -> Kragendämmung Kellerinnenwand 14 (30) cm Perimeterbereich dämmen, Dichtschlämme, Noppenbahn Variante: Perimeterdämmung bis Belagsoberkante (Gehsteig): Anschluss muss schlagregen- und winddicht sein
Foto Quelle: AUSTROTHERM GmbH) 2. Fassadenprofile Problemstellung: wärmetechnische Sanierung von historischen Gebäuden mit gegliederter Fassade (evtl. unter Denkmalschutz) Eine Lösung: WDVS-Fassade + nachgebildete Fassadenprofile Baubewilligung bei gegliederten Fassaden in jedem Fall erforderlich
2. Fassadenprofile Materialunterschiede (EPS vs. mineralisches Recyclinggranulat ) Speziallösungen Foto Quelle: AUSTROTHERM GmbH)
2. Fassadenprofile Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes in Wien mit Außendämmung und nachgebildeten Fassadenelementen Foto 2013 Quelle: keretében Hofer az GesmbH Európai Regionális Fejlesztési Alap, valamint Alsó-Ausztria tartomány és Magyar orzság támogatásával valósul meg.
3. Innendämmung Kritischer Punkt Innendämmung: kalte Seite Temperaturdifferenz zw. warmer u. kalter Seite sehr groß -> größerer Dampfstrom in die Konstruktion > Kondensat Lösung: kapillaraktiver Dämmstoff Feuchtigkeit kann rasch abtransportiert werden Dämmstoff kann 3faches seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen Abbildung Quelle: Plagge, R.: Bauphysikalische Grundlagen in der energetischen Sanierung - Problemstellung Innenliegende Wärmedämmung
3. Innendämmung Maßnahmen u. Vorgangsweise (exemplarisch) Bestandsaufnahme Hydrophobierung: Verringerung Feuchteeintritt von außen Dynamische Simulation Ggf. Zusatzmaßnahmen bei Balkenköpfe Wärmebrückenvermeidung Balkenköpfe (z.b. gezielte Wärmezufuhr, konstruktive Wärmebrücke schaffen, sorptive Speicher) Fotos Quelle: Schöberl & Pöll GmbH
3. Innendämmung Dynamische Simulationen Auswirkung der Orientierung
Zusammenfassung Gemeinsam mit Baumeistern entwickelte Konstruktionsdetails Schaffung von Planungsunterlagen mit Passivhaustechnologie Wichtige praktische Hinweise für Innendämmung und Fassadenprofile Verwendung der Unterlagen als Seminarunterlagen an Bauakademien und WIFIs Ungarische Übersetzung abgeschlossen und als Download verfügbar (Link: http://www.baunoe.at/fileadmin/user_upload/dateien/aktuelles/info/handbuch_thermische_ Gebaeudesanierung_HU.pdf)
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Bmst. Johannes Dinhobl Dinhobl Bauunternehmung GmbH www.dinhobl.cc & Landesinnung BAU NÖ www.bau-noe.at DI Richard Hofer www.schoeberlpoell.at